Freitag, 5. August 2005

Fäkalprosa

Prolog:
Man muss auch mal an die Grenzen gehen.

Obwohl ich in diesem Blog nicht mehr ganz anonym bin, da auch verschiedene mir persönlich aus der realen Welt bekannte Menschen zeitweilig mitlesen. Der folgende Text liegt schon seit ein paar Wochen auf Halde, weil ich mich nicht getraut habe, ihn zu veröffentlichen. Der Text an sich ist wohl sauber, aber das Ereignis, das er beschreibt, mag dem einen oder anderen Unwohlsein bereiten. Empfindliche Menschen mögen daher spätestens JETZT den Back-Button betätigen und woanders weiterlesen. Es ist zu ihrem eigenen besten.

Ich war von dem Ereignis sehr beeindruckt, habe es deshalb schnell zu Papier gebracht und finde das Ergebnis durchaus lesenswert. Urteilen Sie selbst:

Irgendwann im Juni 2005:

Ich erlaube mir, ein Erlebnis von heute Morgen zum Besten zu geben, das meine noch von Schlaftrunkenheit getrübte Wahrnehmung sehr plötzlich in Aufnahmebereitschaft versetzte. Auch wenn es in normalen Kreisen kaum zum Gesprächsthema gereichte, sondern höchstens in den Niederungen eines Monty-Python-Films einmal auftauchen könnte.

Der Morgen begann zunächst nicht anders als ein anderer Arbeitstagmorgen. Aus dem Bett quälen, in die Küche schlurfen, Wasser aufsetzen, Radio anschalten, Kaffeepulver vorbereiten, aufgießen… Bei zwei oder drei Tässchen genoss ich den Blick auf den Fluss, und da ich gestern irgendwie nicht so richtig dazu gekommen war, empfand ich den langsam sich einstellenden Stuhlreiz als nicht ganz unangenehm. So begab ich mich aufs Örtchen, machte die erforderlichen Partien des Unterkörpers frei und setzte mich auf das Erleichterungsoval.

Obwohl die Gewitter und Regenfälle der letzten zwei Tage den Pollenflug fast zum Erliegen gebracht haben mussten, begann plötzlich und unerwartet die Nase zu jucken, und gerade als sich die Öffnung des Enddarms unter dem Druck der zwei Stoffwechseltage umfassenden Partie öffnete, brachte ein kraftvolles Niesen meinen ganzen Körper zur Explosion und schoss den braunen Gesellen mit Hochdruck ins kühle Nass des Tiefspülsiphons. Entgegen meinen Befürchtungen blieb mein Gesäß weitgehend trocken, und nachdem sich meine Nasenschleimhäute wieder beruhigt hatten, brachte ich die Sitzung mit den üblichen Hygienemaßnahmen zu Ende.

Beim Betätigen der Spülung und der darauf folgenden Sichtkontrolle bemerkte ich erst auf den zweiten Blick, dass es sich bei den Rückständen, die sich noch am Boden der Keramikschüssel befanden, nicht um Streifen handelt, wie sie schon gelegentlich bei der Gelegenheit entstehen können, und die sich auch problemlos durch einen zweiten Spülvorgang oder höchstens die vorsichtige Benutzung der Spülbürste restlos entfernen lassen. Erstaunlicherweise befand sich in der Biegung des Abflusses eine massive Schicht von etwa 1,5 bis 2 cm Stärke, die auch den dritten und vierten Spülgang praktisch unberührt überstand. Der Druck des Niesanfalls hatte das Exkrement in einem kühlen Grunde fast festzementiert.

Ich spritzte einen Schuss WC-Reiniger ins Wasser und lies die Flüssigkeit ein paar Minuten wirken. Tatsächlich lösten sich einige Flocken, doch eine weitere Spülung brachte wieder nur sehr geringen Erfolg. Hier musste mechanische Reinigungswirkung zum Einsatz kommen. Ich nahm also die Bürste und fuhr kräftig in die wassergefüllte Öffnung, und erst nach vier weiteren Spülgängen, die auch zum Reinigen des Arbeitsgerätes nötig waren, hatte ich wieder eine saubere Toilette.

Trivialwissenschaftliche Untersuchungen, die die Geschwindigkeiten und Kräfte ermitteln, die bei diesem Ereignis zur Wirkung gekommen sind, wird man in der nächsten Zukunft wahrscheinlich nicht erwarten können, aber ich war doch so beeindruckt, dass ich es mir nicht verbitten konnte, einen kleinen Artikel dazu zu verfassen.

Bockbierbowle

- eine frage der richtigen mischung -

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