Terrassentier

Freitag, 22. April 2005

Abschied ist ein scharfes Schwert

Gestern hat sich ein Dachdecker mal genauer angeschaut, wo der Schläfer – oder was immer auf unserer Terrasse zumindest vorübergehend gewohnt hat – sich seine Höhle gegraben hat. Aufgeweichte Spanplatten hinter der schiefernen Mauerverkleidung haben ihm anscheinend Einlass gewährt. Aber jetzt hab ich das Loch schon vor zwei Wochen zum letzten Mal mit Erde und Kieseln verstopft und seit dem gab es kein Lebenszeichen mehr. Die Terrassenabdeckung hat wohl bisher keinen Schaden genommen und er ist jetzt weg. Tschüss, Du Tier!

Es war auf jeden Fall etwas unhöflich von dem munteren Gesellen, sich nicht mal persönlich vorzustellen. Unter diesen Umständen muss ich es nicht haben, dass er nächstes Jahr wieder kommt. Kann er sich schenken. So nicht! Und nicht, dass er doch noch was kaputt macht.

Jetzt hab ich auch eine Ameisenkolonie gefunden, die sich unter einem Blumenkübel eingenistet hat. Aber die kenn ich, ich kann sie sehen, und ich weiß auch, wie ich damit umzugehen habe. Auf die Köderflüssigkeit sind die ganz jeck Nach der blauen Köderflüssigkeit sind die ganz verrückt, das wird ihnen auch dieses Mal wieder zum Verhängnis werden.

Donnerstag, 7. April 2005

Schlaefernews

Gestern war mal wieder Ortstermin an dem Schläfer seinem Loch. Mit dem Haus seinem Verwalter.

Der hatte die Terrasse in früheren Jahren schon benutzt und deshlab jede Menge Erfahrung mit Nützlingen und Schädlingen verschiedenster Art, die sich dort verschiedentlich getummelt haben. Es gab und gibt Tauben, Elstern, Krähen, Großsittiche, Ameisen, Bienen, Bachstelzen und noch einige mehr, die zum größten Teil nach einer Zeit freiwillig oder unter Zwang wieder verschwanden.

Aber wo das weiter unten bereits gezeigt Loch herkommt, konnte der Herr Verwalter auch nicht sagen. Auch für diesen objekterfahrenen Mann ein Mysterium.

Es scheint, als wolle er nun doch auf professionelle Hilfe zurückgreifen, man weiß ja nie, wo so ein Wesen noch dran knabbert. Wir wollen ja keine Kurzschlüsse oder undichte Stellen im Dach.

Ich werde immer gespannter.

Was mag das sein, dass es alle angebotenen Köder verschmäht? Was mag das sein, dass der Hund nicht die Spur einer Witterung bekommt? (Na ja, ok, der kriegt eh nicht immer alles mit, der Hansguckindieluft.) Ist es etwas übernatürliches, geisthaftes, paranormales? Eine Nachricht höherer Mächte?

Fortsetzung folgt!

Donnerstag, 31. März 2005

Was ist denn nun?

Die Dorfweisen sagen:

Wenn nach 2 Tagen die Mettwurst noch drin war, ist es keine Ratte.

Wenn nach 2 Tagen der Apfel noch drin war, ist es kein Gartenschläfer.

Aber was ist es dann?

Eine Schlange könnte es sein. Welche Schlangen gibt es denn am Mittelrhein? Blindschleichen (ist keine Schlange im engeren Sinn), Ringelnattern, Kreuzottern? Das sind wohl die einzigen, die in Deutschland überhaupt gelegentlich vorkommen, aber doch nicht auf Terrassen, oder?

Vielleicht ist es auch so ein exotischer Lindwurm, der bei irgendjemandem aus dem Terrarium ausgebüchst ist. Ein Queen Cobra, die sich in einen zum ausprobieren herumstehenden King Cobra (nicht mal eine Schlange im weiteren Sinn) verkuckt hat?

Für ne dicke Boa ist das Loch zu klein.

Zumseln Schlangen sich überhaupt in Terrassenecken Schlafplätze aus Isolierwolle zusammen?

Meerschweinchen? Marder? Hamster? Wiesel?

P. ist auch keine große Hilfe, der interessiert sich höchstens wegen des leckeren Köders schnuppernderweise für die Falle und ärgert sich still, dass nicht mal seine Nase da reinpasst. Abgesehen davon, dass es Ärger für ihn bedeuten würde, wenn er dran ginge. Sein Jagdinstinkt beschränkt sich inzwischen darauf, einen Basketball aus der Luft zu stoppen und gelegentlich mal eine Tüte Semmeln vom Küchenschrank zu holen und unter dem Wohnzimmertisch zu reißen. Die letzte lebendige Maus, die ihm wegen derenGehfehlers schon auf der Zunge lag, lies er umgehend vor Schreck fallen, weil er kein Essen kennt, das sich bewegt.

Die Spannung steigt ins Unermessliche, und Z. sagt schon, dass sie diesen Sommer nicht auf der Terrasse schlafen will, solange das Wesen sich da herumtreibt.

Montag, 28. März 2005

Hier werde ich ihn stellen

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Kann man da was erkennen, ja? Hier soll er also rauskommen, schnurstracks in die schöne Falle.

Nur was frisst so ein Schläfer?

Mit Mettwurst hat es nicht funktioniert, jetzt hängt seit 2 Tagen ein Stück Apfel drin. Auch nix. Wahrscheinlich ist er über die Osterfeiertage zu Verwandten gefahren...

Mittwoch, 23. März 2005

Ratte oder Schläfer

Vor ungefähr einer Woche habe ich auf unserer Terrasse etwas merkwürdiges entdeckt. Während die Waschbetonplatten an drei Seiten bis ganz an die Schiefertafeln der Geländermauer verlegt sind, blieb an der rheinseitigen Mauer ein Spalt von ca. 5-8 cm offen, der mit groben Kieselsteinen gefüllt ist. Keine Ahnung, ob das als überdimensionale Dehnfuge angelegt wurde oder dem Plattenleger seinerzeit nur die Lust vergangen war, schmale Waschbetonstreifen in den Spalt zu schneiden. Wie man sich vorstellen kann, liegen in der Ritze inzwischen neben den Kieselsteinen auch Laubreste, Kastanienbrösel, Ahornsamen (Nasenzwicker) und jede Menge schwarzer Dreck, der sich halt so ansammelt. Das ist die meiste Zeit des Jahres völlig unauffällig; je trockener das Wetter, desto unauffälliger.

Vor ein paar Tagen, und das war das merkwürdige, waren an zwei Stellen einige Kieselsteine aus dem Spalt herausgenommen worden und halbkreisförmig wie eine Sandburg um das entstandene Loch aufgeschichtet. Die Terrasse befindet sich im 8. Stock, hier laufen also normalerweise weder Würmer noch Schnecken noch Nagetiere herum, wenn man sie nicht gerade mit einer Topfpflanze zwangsimmigriert hat. Und auch dann verschwinden sie meistens sehr schnell wieder. Es ist für solche Wesen einfach nicht der richtige Lebensraum, wie sich einmal mehr bestätigte, als ich einmal barfuss auf eine Nacktschnecke trat.

Das Loch mit der Sandburg liess aber doch darauf schließen, dass wir einen Besucher auf der Terrasse hatten. In Gesprächen mit den Dorfältesten wurden zwei Möglichkeiten erarbeitet: Entweder es ist eine Ratte, was mir aber unwahrscheinlich erscheint, weil ich noch nie so auffällige Tätigkeitsspuren einer Ratte gesehen habe, ohne dass sich an der gleichen Stelle auch deren Exkremente finden. Oder es handelt sich im einen Schläfer. Damit ist kein sich bis zum Einsatzzeitpunkt unauffällig einfügender fanatischer islamischer Extremist gemeint, sondern ebenfalls ein Nagetier aus der Familie der Bilche. An verschiedenen Fundstellen im Netz werden sie als possierliche Tierchen dargestellt, die gerade zu dieser jahreszeit aktiv werden, wenn es die ersten Tage mal über 20°C hat. Dafür würde sprechen, dass auch in einem Blumentopf ein kleines Loch gegraben wurde. Auch das würde eine Ratte meiner Ansicht nach nicht machen.

Wir hoffen, dass sich das bald klärt, denn wir lauern dem Tier jetzt auf, mit einer Lebendfalle. Ein schönes Stück Wurst drin, damit auch ein gewisser Anreiz da ist, aber bis jetzt scheint es nicht zu ziehen. Vielleicht haben wir ja eine Ratte, die schon zu schlau ist, in einen Käfig zu laufen, oder einen Terrassenschläfer, der keine Wurst mag. Schon zwei Tage ohne Reaktion auf die angebotene Leckerei. Vielleicht hat sich der Nager aber auch von selber wieder aus dem Staub gemacht, weil es in der Mauerspalte nur ein paar Styropor- und Steinwollzumsel fanden und auch in dem Blumenkübel keine Spur von etwas essbarem war.

Vielleicht tut sich auch in den nächsten Tagen was. Dann fahr ich einen Schläfer mehr als 9 km von hier weg, auf dass er nicht wieder zurückfinde!

Bockbierbowle

- eine frage der richtigen mischung -

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