Bemerkenswert fand ich, dass Frau Maischberger so frischen, neuen Journalismus macht, dass sie in einer 90-minütigen Mozart-Show (gefühlte) 15 Minuten darauf verwendet, auf Mozarts derber Sprache in manchen Briefen und anderen Schriften herumzureiten, und dabei möglichst oft "Arsch" und noch unappetitlichere Dinge zitiert.

Ob's dafür wieder Fernsehpreise geben soll? Hat sie sich da von einer vulgäreren Macht (von außerhalb der öffentlich-rechtlichen Welt) leiten lassen? Gefangen von ihrem Image, immer etwas frecher und origineller zu sein als Beckmann und die anderen. Früher war sie besser.

Ende letzter Woche, Geburtsortstandesamt:
„Da müssen die noch zu Ihrem Wohnsitzjugendamt, die und die Urkunde ausstellen lassen, dann kommen Sie bitte nochmal hierher. Bringen Sie auf jeden Fall alles mit, auch einen gültigen Ausweis oder Reisepasse, und die Kopien, die ich Ihnen gleich noch geb, damit auf jeden Fall alles komplett ist. Der Kollege dort ist manchmal etwas problematisch.“

Anfang dieser Woche, Wohnsitzjugendamt:
„Ich schick die Urkunden auf jeden Fall heute noch an das Geburtsortstandesamt, damit die auf jeden Fall dort angekommen sind, wenn Sie Ende der Woche dort hin fahren. Bringen Sie da aber trotzdem Ihre Ausfertigung der Urkunde auch mit, der Kollege dort stellt sich ganz gern mal quer, da weiß man nie so genau.“

Heute morgen, Geburtsortstandesamt:
„Hat Ihnen der Kollege vom Wohnsitzjugendamt nicht auch Ausfertigungen der beiden Urkunden fürs Standesamt mitgegeben?“
„Nein, aber da waren wir am Montag, und er hat gesagt, er schickt sie sofort noch weg.“
„Ja, ja, schon klar, das kann bei dem manchmal etwas dauern. Ich mach mir jetzt mal Kopien, und wenn die Originale kommen, kann ich beurkunden und wir schicken Ihnen dann alles nach Hause.“

Beide Beamten waren dem Bürger (mir) gegenüber sehr freundlich und es klappte alles relatv reibungslos. Aber es drängt sich doch der Verdacht auf, dass beim letzten Fußballturnier der Ämter die Partie zwischen dem Geburtsortstandesamt und dem Wohnortjugendamt umstritten knapp endete.

Beamter 1 (steht am Arbeitsplatz einer Kollegin): Bei mir am Platz ist gerade Putz von der Decke gefallen. Genau auf mein Butterbrot.
Beamtin 1: Ja, das hab ich auch von anderen schon gehört. So weit isses schon!
Yooee (wartend, während Beamter 2 seine Unterlagen kopiert, muss grinsen):
Beamtin 2 (hat mitgehört und sieht zu mir rüber): Ja, da lacht der Bürger!

Da seine Eltern in Schand und Sünde leben, waren gleich mehrere Behördengänge nötig, um das Böwlchen amtlich aktenkundig zu machen. Einer war heute morgen zum Standesamt der Stadt Bonn. Da der frühe Vogel den Standesbeamten ohne Warteschlange fängt, stand ich schon vor 8 Uhr vor dem gleichnamigen Amt, dabei hatte ich etwas Zeit, mich im Vorraum umzusehen:



Und wie war das nochmal mit gekochtem Reis? Ach nein, darauf rutscht man aus, das geht auch nicht.

Was die meisten Bonner Trauungsgäste wahrscheinlich nicht wissen, für Reis gibt es sowieso eine viel bessere Verwendung.