Hundespaziergang (6): Schlender für Communication
Wenn ich mit dem Hund unterwegs bin, vor allem morgens oder spät abends, genieß ich es meistens, alleine vor mich hingrübeln und die frische Luft genießen zu können. Wenn es dem Hund gut tun soll, wieso nicht auch mir.
Der Morgenspaziergang findet meistens um unser Haus herum statt, aber bedingt durch plötzliche Zuständigkeitsverschiebungen aufgrund des Nachwuchspflegeaufwandes, fuhr ich gelegentlich schon mal früher von zuhause weg, nahm den Hund mit zum Büro, um auf der ebenfalls sehr schön gelegenen Kackwurstmeile des Dörfchens auf und ab zu gehen. Das war dann meistens so zwischen halb acht und acht, und erst wenn ich schon fast wieder beim Auto war, kamen die ersten anderen Hundespazierer auf die Strecke.
So etwa Mitte Juni begegnete mir aber zum ersten mal einer, den ich jetzt mal den Lehrer nennen will. Weil er so aussieht und sich so benimmt wie man sich einen Lehrer so vorstellt*: Wenn er einem auf dem Weg entgegenkommt, grüßt er nicht etwa und geht weiter seines Weges, sondern er grüßt herzlich, zeigt sich hocherfreut, einen zu treffen und wegen seines unbändigen Mitteilungs- und Belehrungsdranges dreht er um und begleitet den Entgegenkommenden. Beim ersten Mal dachte ich noch, das sei eine einmalige Ausnahme und es hat mich halt diesmal blöd getroffen, aber als es mir wieder passierte und ich beobachtete, dass er, wenn ich ihn mied, eben auf die 8-Uhr-Kommer wartete, wurde mir bewusst, dass das Methode hat.
Zum Klischee des Lehrers passt, dass er mit so einem mehr oder weniger reinrassigen Windhund unterwegs ist, ich weiß jetzt nicht mehr, ob er gesagt hat, dass er „Papiere“ hat, oder dass er eigentlich welche haben müsste, aber keine hat, weil er in Spanien ausgesetzt wurde und der Lehrer ihn aus dem Urlaub mit nach Hause gebracht hat. Vor ein paar Wochen hatte der Windhund ein nasses T-Shirt an! – Keine Ahnung, ob das der Kühlung, der Erwärmung oder nur dem modischen Erscheinungsbild dienen sollte. Ich hatte die Kamera nicht schnell genug zur Hand, um es festzuhalten. Das sind mir die allerliebsten. Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich glaub, die waren mit dem Wohnmobil in Spanien, nachdem sie vorher kreuz und quer durch Südfrankreich gefahren sind, und jeden Abend einen super Landwein, der mit jedem Edelgewächs hätte mithalten können, für unter 60 Cent der Liter….
Heute morgen fuhr ich am Büro vorbei, weil ich mir aus dem Garten noch ein paar Pfirsiche fürs Frühstücksmüsli holte, da stand das Auto des Lehrers schon da, er und der Windhund gingen davor auf und ab. Als ich wieder zum Büro zurückkam, saßen die beiden IM Auto. Und als ich alles aufgeschlossen hatte und die Lamellen zum Rhein aufzog, sah ich Windhund und Lehrer vor unserem Fenster herumschlendern.
Schlender. Schlender.
Und schon kam eine Dame mit Hund, der Lehrer bremste sein Geschlender noch etwas und hatte dann wieder jemanden gefunden, dem er seine Anekdoten zum Besten geben konnte.
Ich wünsch den Hundespazierern, dass sie nicht genauso genervt von dem Schlender-Lehrer sind wie ich es wäre, wenn ich jeden Tag da vorbei müsste, denn sonst wird es bald sehr einsam morgens auf der Kackwurstmeile.
*bitte Vorsicht: das ist ein als Stilmittel eingesetztes Vorurteil, keine Pauschalisierung des Berufsstandes der Lehrer
Der Morgenspaziergang findet meistens um unser Haus herum statt, aber bedingt durch plötzliche Zuständigkeitsverschiebungen aufgrund des Nachwuchspflegeaufwandes, fuhr ich gelegentlich schon mal früher von zuhause weg, nahm den Hund mit zum Büro, um auf der ebenfalls sehr schön gelegenen Kackwurstmeile des Dörfchens auf und ab zu gehen. Das war dann meistens so zwischen halb acht und acht, und erst wenn ich schon fast wieder beim Auto war, kamen die ersten anderen Hundespazierer auf die Strecke.
So etwa Mitte Juni begegnete mir aber zum ersten mal einer, den ich jetzt mal den Lehrer nennen will. Weil er so aussieht und sich so benimmt wie man sich einen Lehrer so vorstellt*: Wenn er einem auf dem Weg entgegenkommt, grüßt er nicht etwa und geht weiter seines Weges, sondern er grüßt herzlich, zeigt sich hocherfreut, einen zu treffen und wegen seines unbändigen Mitteilungs- und Belehrungsdranges dreht er um und begleitet den Entgegenkommenden. Beim ersten Mal dachte ich noch, das sei eine einmalige Ausnahme und es hat mich halt diesmal blöd getroffen, aber als es mir wieder passierte und ich beobachtete, dass er, wenn ich ihn mied, eben auf die 8-Uhr-Kommer wartete, wurde mir bewusst, dass das Methode hat.
Zum Klischee des Lehrers passt, dass er mit so einem mehr oder weniger reinrassigen Windhund unterwegs ist, ich weiß jetzt nicht mehr, ob er gesagt hat, dass er „Papiere“ hat, oder dass er eigentlich welche haben müsste, aber keine hat, weil er in Spanien ausgesetzt wurde und der Lehrer ihn aus dem Urlaub mit nach Hause gebracht hat. Vor ein paar Wochen hatte der Windhund ein nasses T-Shirt an! – Keine Ahnung, ob das der Kühlung, der Erwärmung oder nur dem modischen Erscheinungsbild dienen sollte. Ich hatte die Kamera nicht schnell genug zur Hand, um es festzuhalten. Das sind mir die allerliebsten. Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich glaub, die waren mit dem Wohnmobil in Spanien, nachdem sie vorher kreuz und quer durch Südfrankreich gefahren sind, und jeden Abend einen super Landwein, der mit jedem Edelgewächs hätte mithalten können, für unter 60 Cent der Liter….
Heute morgen fuhr ich am Büro vorbei, weil ich mir aus dem Garten noch ein paar Pfirsiche fürs Frühstücksmüsli holte, da stand das Auto des Lehrers schon da, er und der Windhund gingen davor auf und ab. Als ich wieder zum Büro zurückkam, saßen die beiden IM Auto. Und als ich alles aufgeschlossen hatte und die Lamellen zum Rhein aufzog, sah ich Windhund und Lehrer vor unserem Fenster herumschlendern.
Schlender. Schlender.
Und schon kam eine Dame mit Hund, der Lehrer bremste sein Geschlender noch etwas und hatte dann wieder jemanden gefunden, dem er seine Anekdoten zum Besten geben konnte.
Ich wünsch den Hundespazierern, dass sie nicht genauso genervt von dem Schlender-Lehrer sind wie ich es wäre, wenn ich jeden Tag da vorbei müsste, denn sonst wird es bald sehr einsam morgens auf der Kackwurstmeile.
*bitte Vorsicht: das ist ein als Stilmittel eingesetztes Vorurteil, keine Pauschalisierung des Berufsstandes der Lehrer
Yooee - 2006-08-31 09:36 - Steht unter: Hundespaziergang