Na ja, das klingt etwas schlampig gemacht - v.a. sollte das eher doch nicht die Arzthelferin machen, hätte ich gedacht.
Andererseits - ein Disaster wäre es nicht geworden. In der Regel können Fäden kein großes Unheil anrichten, aber man möchte halt nicht zuviel Fremdkörper in Körper lassen. Und das Ziehen der Fäden ist ja normalerweise keine große aktion, also zieht man sie. Im Gegensatz zu selbst resorbierenden Fäden, die natürlich nicht gezogen werden, weil sie sich selber auflösen.
Metall muss man tatsächlich nicht unbedingt entfernen - aber auch da: Weniger Fremdkörper ist doch besser und die meisten Menschen wollen so etwas auch loswerden. Aber grundsätzlich wäre es keine Katastrophe, das Metall drinzulassen...
Es gibt schlimme Kunstfehler - und oft sind die auch bei gutem Willen nicht mehr verständlich. Der Presse war zu entnehmen, dass vor wenigen Wochen in Hamburg ein gesundes vierjähriges Kind wegen eines Behandlungsfehlers bei einer Routine-OP gestorben ist - ich habe den genauen Ablauf in der Zeitung gelesen und habe auch als Arzt in einem anderen Fachgebiet nicht verstanden, wie soetwas passieren kann - und es ging mir tagelang schlecht deswegen, wahrscheinlich weil mein Sohn auch fast im gleichen Alter ist.
Aber dass Fehler passieren, wird immer vorkommen, wenn Menschen am Werk sind - und eigentlich hat sich inzwischen herumgesprochen, dass wir keine Halbgötter, sondern ganze Menschen sind, wenn auch manchmal in weiß. Und wenn einzelne Dinge von Maschinen übernommen werden, wird es auch nicht unbedingt besser - die Kliniken, die diese OP-Roboter eingesetzt hatten, werden gerade mit Haftungsklagen deswegen überhäuft.
Das Problem ist, dass wenn ein Beamter im Finananzamt einen Fehler macht, sich der Steuerzahler entweder (selten) freut oder (viel häufiger) beschwert. Und wenn Ärzte Fehler machen, sind die Folgen oft schlimmer. Da geht es fast nur noch den Piloten schlechter, aber die kommen ja meistens mit um, Ärzte seltener - obwohl ich denke, dass die Kollegin in Hamburg wahrscheinlich jetzt sehr dicht am Suizid ist.
Glaub mir, ich habe größten Respekt vor der Verantwortung, die ein Arzt übernimmt, wenn er einen Menschen behandelt - in welcher Situation auch immer. Abgesehen davon, dass ich auch immer wieder gesagt habe, jemand wie ein Chirurg soll unbedingt angemessen bezahlt werden, wenn er - wie in diesem Fall Z. ermöglicht hat, nach dem Beinbruch so behandelt zu werden, wie es dem Stand der Forschungentspricht. Ich bin auch selbst schon ähnlich versorgt worden und hatte zum keinem Zeitpunkt Zweifel, dass man das bestmögliche mit meinem Bein anstellt.
Es ist auch klar, dass Fehler passieren, aber in diesem Fall und bei der vielleicht als Nebenächlichkeit angesehenen Mini-Behandlung des Fädenziehens sieht es einfach nach Desinteresse aus. Das gibt einen schlechten Beigeschmack.
Andererseits - ein Disaster wäre es nicht geworden. In der Regel können Fäden kein großes Unheil anrichten, aber man möchte halt nicht zuviel Fremdkörper in Körper lassen. Und das Ziehen der Fäden ist ja normalerweise keine große aktion, also zieht man sie. Im Gegensatz zu selbst resorbierenden Fäden, die natürlich nicht gezogen werden, weil sie sich selber auflösen.
Metall muss man tatsächlich nicht unbedingt entfernen - aber auch da: Weniger Fremdkörper ist doch besser und die meisten Menschen wollen so etwas auch loswerden. Aber grundsätzlich wäre es keine Katastrophe, das Metall drinzulassen...
Aber dass Fehler passieren, wird immer vorkommen, wenn Menschen am Werk sind - und eigentlich hat sich inzwischen herumgesprochen, dass wir keine Halbgötter, sondern ganze Menschen sind, wenn auch manchmal in weiß. Und wenn einzelne Dinge von Maschinen übernommen werden, wird es auch nicht unbedingt besser - die Kliniken, die diese OP-Roboter eingesetzt hatten, werden gerade mit Haftungsklagen deswegen überhäuft.
Das Problem ist, dass wenn ein Beamter im Finananzamt einen Fehler macht, sich der Steuerzahler entweder (selten) freut oder (viel häufiger) beschwert. Und wenn Ärzte Fehler machen, sind die Folgen oft schlimmer. Da geht es fast nur noch den Piloten schlechter, aber die kommen ja meistens mit um, Ärzte seltener - obwohl ich denke, dass die Kollegin in Hamburg wahrscheinlich jetzt sehr dicht am Suizid ist.
Es ist auch klar, dass Fehler passieren, aber in diesem Fall und bei der vielleicht als Nebenächlichkeit angesehenen Mini-Behandlung des Fädenziehens sieht es einfach nach Desinteresse aus. Das gibt einen schlechten Beigeschmack.