Endlich wieder Football
American Football ist eine körpterlich recht intensive Sportart. Egal, auf welchem Niveau man spielt, ist der Körper beim Training spürbar beansprucht, ein Wettkampf (=Spiel) aber, zieht zumindest nach meiner Erfahrung regelmäßig mehrtägig ganzheitlich schmerzhaften Muskelkater nach sich. So war es früher, als man mir (24) nach einem Spiel gesagt hat, "so wie Du Dich morgen fühlst, fühlt sich ein 50-jähriger jeden morgen nach dem Aufstehen." - Football als Zeitmaschine oder Ersatz für den Altersanzug.
Meine Erfahrung bezieht sich dabei nur auf die vorderein zwei Reihen in Angriff und Verteitigung, ich denke aber, dass die Spieler im Backfield trotz weiger Körperkontakt mit dem Gegner, ähnliche Gefühle durch die verstärkte Laufarbeit spüren werden. Was den Körperkontakt betrifft, gibt es im Football auch nicht die Möglichkeit "es mal ruhiger angehen" zu lassen. Nachlassen der eigenen Anstrengung zieht einen Nachteil in der direkten körperlichen Konfrontation und damit mehr Schmerzen sowie ein erheblich höheres Verletzungsrisiko nach sich.
Diese Umstände machten mir in den letzten Tagen vor dem bereits erwähnten Benefizspiel doch etwas Sorgen: Jahrelang Trainingsfrei und dann nochmal direkt ins Gerangel? In meinem Alter? Kann ich da noch mithalten? Geht das gut? Inzwischen ist natürlich auch die familiäre Situation eine andere und eine ernsthafte Verletzung würde nicht mehr nur mich betreffen. Letztlich überwogen aber die Ehre, eingeladen worden zu sein und der süße Geschmack, wieder in die Schulterpads zu schlüpfen, und ich sagte zu. Es kann nicht nur das Dauerläufer-Endorphin sein, das einem Footballer in und nach einem Spiel durch die Rübe saust, sonst würde ich nicht mehr aufhören zu laufen. Der größte Teil des Equipment war noch da, einen Teil ließ ich mir last-minute zuschicken, und mit Z.s Hilfe fand ich auch noch meine Schuhe. Ohne Training fand sich ein Haufen von über 40 ehemaligen Footballern zusammen, freute sich über den Flashback in die Gute Alte Zeit und stellte sich bei bestem Wetter auf die Wiese.
Eine vollständige Footballausrüstung schmeichelt grundsätzlich der Figur, das war schon immer so und wirkt zum Glück auch noch bei älteren Herren mit gewissem Gewichtszuwachs seit Ende der aktiven Laufbahn. So sieht es hier beim Kickoff noch so aus, als hätte ich (#52) das ganze seit Jahren einmal die Woche gemacht:
Ein anderes Bild dagegen trieb mir beim ersten Sehen die Tränen in die Augen:
Sind die Trikots untenrum enger geworden, oder wie is das?
Na ja, egal, gelegentlich kam ich ja doch noch recht nah an die Action:
(Frank Lambertz, der eine Unmenge toller Bilder vom Spiel ins Netz gestellt hat, sei meines Dankes gewiss!)
Es war vereinbart, dass alle Spieler auf Ihren Positionen so oft wie möglich durchwechseln sollten, damit jeder zum Spielen und keiner zu sehr aus der Puste kam, und so hatte ich insgesamt vielleicht 20-30 Spielzüge auf dem Platz. Da wir uns die Position des Middle Linebacker zu dritt teilten, entsprach das in etwa einem Drittel Spiel. Diese Verringerte Anstrengung schlug sich nach dem Spiel am Samstag nicht im Muskelkater am Sonntag nieder. Als Endorphine, Adrenalin und was der Körper noch so an Schmerzstillern bereit hält. wieder ein normales Nieveau erreicht hatten, glich mein Gang dem eines 80-jährigen. Plötzlich war es mir unvorstellbar, wie ich auf dem Spielfeld in Sekundenschnelle wieder aufgestanden war, wo es doch jetzt unter Schmerzen zehn bis fünfzehn Sekunden dauerte. Schon liegen tat weh, Umdrehen im Bett vermied ich nach Möglichkeit die ganze Nacht. Treppensteigen war mal wieder höchster Schwierigkeitsgrad auf den ersten drei Stufen wegen der Aufwärmphase. Stufen 4 bis 9 gingen so, ab der 10. wurden die übersäuerten Oberschenkel schon wieder müde. Und dabei spreche ich noch gar nicht von den zunächst blauen Flecken, die an den Armen und Beinen, also den ungeschützten Stellen den Gegner zum reinhauen einluden.
Ein unglaublicher Sport. Ich war geneigt, mich wieder fürs regelmäßige Training einzutragen, weiß aber auch, dass ich 1. nicht regelmäßig da sein könnte, und 2. trotz allem Spaß dafür schon zu alt bin.
Ein schöner Ausflug in die Vergangenheit - vielleicht sieht man sich beim nächsten runden Vereinsjubiläum in 5 oder 10 Jahren wieder.
Meine Erfahrung bezieht sich dabei nur auf die vorderein zwei Reihen in Angriff und Verteitigung, ich denke aber, dass die Spieler im Backfield trotz weiger Körperkontakt mit dem Gegner, ähnliche Gefühle durch die verstärkte Laufarbeit spüren werden. Was den Körperkontakt betrifft, gibt es im Football auch nicht die Möglichkeit "es mal ruhiger angehen" zu lassen. Nachlassen der eigenen Anstrengung zieht einen Nachteil in der direkten körperlichen Konfrontation und damit mehr Schmerzen sowie ein erheblich höheres Verletzungsrisiko nach sich.
Diese Umstände machten mir in den letzten Tagen vor dem bereits erwähnten Benefizspiel doch etwas Sorgen: Jahrelang Trainingsfrei und dann nochmal direkt ins Gerangel? In meinem Alter? Kann ich da noch mithalten? Geht das gut? Inzwischen ist natürlich auch die familiäre Situation eine andere und eine ernsthafte Verletzung würde nicht mehr nur mich betreffen. Letztlich überwogen aber die Ehre, eingeladen worden zu sein und der süße Geschmack, wieder in die Schulterpads zu schlüpfen, und ich sagte zu. Es kann nicht nur das Dauerläufer-Endorphin sein, das einem Footballer in und nach einem Spiel durch die Rübe saust, sonst würde ich nicht mehr aufhören zu laufen. Der größte Teil des Equipment war noch da, einen Teil ließ ich mir last-minute zuschicken, und mit Z.s Hilfe fand ich auch noch meine Schuhe. Ohne Training fand sich ein Haufen von über 40 ehemaligen Footballern zusammen, freute sich über den Flashback in die Gute Alte Zeit und stellte sich bei bestem Wetter auf die Wiese.
Eine vollständige Footballausrüstung schmeichelt grundsätzlich der Figur, das war schon immer so und wirkt zum Glück auch noch bei älteren Herren mit gewissem Gewichtszuwachs seit Ende der aktiven Laufbahn. So sieht es hier beim Kickoff noch so aus, als hätte ich (#52) das ganze seit Jahren einmal die Woche gemacht:
Ein anderes Bild dagegen trieb mir beim ersten Sehen die Tränen in die Augen:
Sind die Trikots untenrum enger geworden, oder wie is das?
Na ja, egal, gelegentlich kam ich ja doch noch recht nah an die Action:
(Frank Lambertz, der eine Unmenge toller Bilder vom Spiel ins Netz gestellt hat, sei meines Dankes gewiss!)
Es war vereinbart, dass alle Spieler auf Ihren Positionen so oft wie möglich durchwechseln sollten, damit jeder zum Spielen und keiner zu sehr aus der Puste kam, und so hatte ich insgesamt vielleicht 20-30 Spielzüge auf dem Platz. Da wir uns die Position des Middle Linebacker zu dritt teilten, entsprach das in etwa einem Drittel Spiel. Diese Verringerte Anstrengung schlug sich nach dem Spiel am Samstag nicht im Muskelkater am Sonntag nieder. Als Endorphine, Adrenalin und was der Körper noch so an Schmerzstillern bereit hält. wieder ein normales Nieveau erreicht hatten, glich mein Gang dem eines 80-jährigen. Plötzlich war es mir unvorstellbar, wie ich auf dem Spielfeld in Sekundenschnelle wieder aufgestanden war, wo es doch jetzt unter Schmerzen zehn bis fünfzehn Sekunden dauerte. Schon liegen tat weh, Umdrehen im Bett vermied ich nach Möglichkeit die ganze Nacht. Treppensteigen war mal wieder höchster Schwierigkeitsgrad auf den ersten drei Stufen wegen der Aufwärmphase. Stufen 4 bis 9 gingen so, ab der 10. wurden die übersäuerten Oberschenkel schon wieder müde. Und dabei spreche ich noch gar nicht von den zunächst blauen Flecken, die an den Armen und Beinen, also den ungeschützten Stellen den Gegner zum reinhauen einluden.
Ein unglaublicher Sport. Ich war geneigt, mich wieder fürs regelmäßige Training einzutragen, weiß aber auch, dass ich 1. nicht regelmäßig da sein könnte, und 2. trotz allem Spaß dafür schon zu alt bin.
Ein schöner Ausflug in die Vergangenheit - vielleicht sieht man sich beim nächsten runden Vereinsjubiläum in 5 oder 10 Jahren wieder.
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