St. Andrews muss?
Es gibt ja für die meisten Menschen, die irgendeine Art von Hobby haben, ein Ideal das man gerne darin erreichen möchte, sei es auch noch so unwahrscheinlich, dass das irgendwann klappt.
Ein Bergsteiger will auf den Mount Everest oder den Nanga Parbat, oder auch nur die Eiger Nordwand bezwingen; ein Hobbyrennfahrer muss einmal auf der Nordschleife des Nürburgrings ein paar Runden drehen; wer Fußball spielt, sehnt sich danach, einmal in der Schalke-Arena vor 70.000 Zuschauern das Leder ins Kreuzeck zu zimmern, Feinschmecker möchten unbedingt einmal in diesem oder jenem Restaurant das große Menü bestellen, und so weiter.
Bei Golfern – und ich zähle mich seit wenigen Jahren zu den Anhängern dieser Art, sich einen Spaziergang durch Schläge auf einen kleinen weißen Ball zu versauen, ist es meistens ein bestimmter Platz, den man einmal gespielt haben muss. Viele sehen das Ideal im Old Course von St. Andrews, das sich selbst als Wiege des Golfsports bezeichnet.
Tatsächlich ist mir der Platz zumindest virtuell schon besser vertraut als mancher andere, da ich ihn im Playstation-Spiel Tiger Woods 2004 mehrfach gespielt habe. Im Vergleich zu den anderen Plätzen in diesem Spiel kommt er zwar etwas nüchtern und unaufregend daher, angesichts des weithin bekannten Rufes und eben der Tatsache, dass in St. Andrews die Golfregeln alle 3 Jahre neu beschlossen werden, war ich aber bisher dennoch der Ansicht, das sei das Maß aller Dinge. An diesem Platz muss sich ein Golfspieler messen lassen, und es ist ein großartiges Erlebnis, die 18 Loch zu bewältigen.
Bis mir gestern U., mit dem wir nach einer Feierabendrunde ein paar Kölsch zogen, die Augen öffnete. Er hat sich letztes Jahr den Spaß zusammen mit seinem Sohn und einem weiteren Bekannten gegönnt und war, gelinde gesagt, etwas enttäuscht. „Der Platz sieht aus wie ein abgemähter Truppenübungsplatz“. Durch den großen Andrang an anderen Verfolgern des Mythos ist an ein entspanntes Spiel gar nicht zu denken. Während auf normalen Plätzen alle 10, 12 oder 15 Minuten eine Vierergruppe auf den Weg geschickt wird, hat man auf dem Old Course nur 5 Minuten Vorsprung vor dem nächsten Flight. Da einem normalen Menschen, auch guter Spielstärke, schon mal der eine oder andere Schlag daneben geht, und man dann ein paar Minuten mehr braucht, um den Ball zu finden, ist ein Rückstau bereits vorprogrammiert. Damit das nicht passiert, ist der ganze Platz von Kameras und Aufpassern überwacht, und sobald man ein paar Mal ins Gemüse schlägt, wird man als ungeeignet abgestempelt und weggeschickt. Logisch, dass die bereits Wochen im Voraus entrichtete Spielgebühr, die sich im Bereich des mehrfachen eines normalen Greenfees bewegt, dann verfällt.
U.s Darstellung ging noch weiter ins Detail. Krawattenzwang in der Clubgastronomie, eine umfangreiche Whisky-Karte, auf der der günstigste für etwa 20 britische Pfund zu haben ist (ein Glas, nicht eine Flasche!), und weitere Schikanen, die dem Interessenten nur klar machen, dass er höchst unerwünscht ist, haben mir gezeigt, dass ich das selbst dann nicht haben muss, wenn es mir finanziell mal möglich sein sollte, mir so etwas zu erlauben.
Da gibt es genug schöne Plätze in Deutschland und an anderen üblichen Ferienorten, wo ich etwas neues ausprobieren kann, und wo ich mich weder finanziell ruinieren noch von arroganten Schnöseln in karierten Hosen für ein lediglich erklärtes Vergnügen erniedrigen lassen muss.
Ein Bergsteiger will auf den Mount Everest oder den Nanga Parbat, oder auch nur die Eiger Nordwand bezwingen; ein Hobbyrennfahrer muss einmal auf der Nordschleife des Nürburgrings ein paar Runden drehen; wer Fußball spielt, sehnt sich danach, einmal in der Schalke-Arena vor 70.000 Zuschauern das Leder ins Kreuzeck zu zimmern, Feinschmecker möchten unbedingt einmal in diesem oder jenem Restaurant das große Menü bestellen, und so weiter.
Bei Golfern – und ich zähle mich seit wenigen Jahren zu den Anhängern dieser Art, sich einen Spaziergang durch Schläge auf einen kleinen weißen Ball zu versauen, ist es meistens ein bestimmter Platz, den man einmal gespielt haben muss. Viele sehen das Ideal im Old Course von St. Andrews, das sich selbst als Wiege des Golfsports bezeichnet.
Tatsächlich ist mir der Platz zumindest virtuell schon besser vertraut als mancher andere, da ich ihn im Playstation-Spiel Tiger Woods 2004 mehrfach gespielt habe. Im Vergleich zu den anderen Plätzen in diesem Spiel kommt er zwar etwas nüchtern und unaufregend daher, angesichts des weithin bekannten Rufes und eben der Tatsache, dass in St. Andrews die Golfregeln alle 3 Jahre neu beschlossen werden, war ich aber bisher dennoch der Ansicht, das sei das Maß aller Dinge. An diesem Platz muss sich ein Golfspieler messen lassen, und es ist ein großartiges Erlebnis, die 18 Loch zu bewältigen.
Bis mir gestern U., mit dem wir nach einer Feierabendrunde ein paar Kölsch zogen, die Augen öffnete. Er hat sich letztes Jahr den Spaß zusammen mit seinem Sohn und einem weiteren Bekannten gegönnt und war, gelinde gesagt, etwas enttäuscht. „Der Platz sieht aus wie ein abgemähter Truppenübungsplatz“. Durch den großen Andrang an anderen Verfolgern des Mythos ist an ein entspanntes Spiel gar nicht zu denken. Während auf normalen Plätzen alle 10, 12 oder 15 Minuten eine Vierergruppe auf den Weg geschickt wird, hat man auf dem Old Course nur 5 Minuten Vorsprung vor dem nächsten Flight. Da einem normalen Menschen, auch guter Spielstärke, schon mal der eine oder andere Schlag daneben geht, und man dann ein paar Minuten mehr braucht, um den Ball zu finden, ist ein Rückstau bereits vorprogrammiert. Damit das nicht passiert, ist der ganze Platz von Kameras und Aufpassern überwacht, und sobald man ein paar Mal ins Gemüse schlägt, wird man als ungeeignet abgestempelt und weggeschickt. Logisch, dass die bereits Wochen im Voraus entrichtete Spielgebühr, die sich im Bereich des mehrfachen eines normalen Greenfees bewegt, dann verfällt.
U.s Darstellung ging noch weiter ins Detail. Krawattenzwang in der Clubgastronomie, eine umfangreiche Whisky-Karte, auf der der günstigste für etwa 20 britische Pfund zu haben ist (ein Glas, nicht eine Flasche!), und weitere Schikanen, die dem Interessenten nur klar machen, dass er höchst unerwünscht ist, haben mir gezeigt, dass ich das selbst dann nicht haben muss, wenn es mir finanziell mal möglich sein sollte, mir so etwas zu erlauben.
Da gibt es genug schöne Plätze in Deutschland und an anderen üblichen Ferienorten, wo ich etwas neues ausprobieren kann, und wo ich mich weder finanziell ruinieren noch von arroganten Schnöseln in karierten Hosen für ein lediglich erklärtes Vergnügen erniedrigen lassen muss.
Yooee - 2005-07-27 13:56 - Steht unter:
Aber dann nichts wie...
:-)