So, es ist schon einige Zeit her, seit uns die
Küchen-Hiobs-Botschaft ereilte erreichte. In der Zwischenzeit ist einiges passiert.
Zunächst versuchte ich es also doch noch mal bei der Hotline, aber schon nach wenigen Momenten wusste ich, dass ich das wirklich nicht hätte machen müssen. Oder hat schonmal jemand ernsthaft darüber nachgedacht, (Vorschlag der Hotlinerin:) für ein paar Wochen oder Monate eine Küche OHNE FRONTEN* zu benutzen? Nein, danke!
Also wurde ich schriftlich tätig. Ich schilderte unsere Situation emailig dem Ikea-Haus Koblenz und der Ikea Zentrale sowie postschriftlich der Geschäftsführerin von Ikea Deutschland, Frau Petra Hesser. Es dauerte dann auch nur zwei oder drei Tage, da erreichten mich Telefonanrufe von plötzlich viel bemühteren Service-Mitarbeitern, die auch richtig Vorschläge für einen Übergangs-Kompromiss machten. Kurzzeitig geneigt, tatsächlich gleich andere Fronten zu bestellen, ließen wir uns dann doch auf folgendes ein: Die Küche wird so schnell wie möglich geliefert, aber mit provisorischen Ersatzfronten. Dafür akzeptierten wir die einfachsten, die Ikea für das Faktum-Küchenprogramm anbietet, nämlich Ärlig in weiß. Sobald die von uns begehrten Fronten in Nexus schwarzbraun lieferbar sind, schickt Ikea jemanden, der sie bringt, die weißen Fronten aus- und die richtigen einbaut.
Es dauerte kaum eine Woche, da kam die Lieferung von Ikea schon an. Also schraubte ich eine Woche lang abends jeweils so um die zwei Stunden Küchen-Korpusse zusammen. Pro Schrank und unter Verwendung des Akkuschraubers muss man 20 Minuten rechnen**, wenn man allein arbeitet. Schneller geht es kaum, selbst wenn es ein kleiner Schrank ist, länger dauert es selten, selbst wenn es ein großer Schrank ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass viel von der Zeit fürs Auspacken der Teile und das Annageln der Rückwand draufgeht. Ja, und dann kam auch schon ein Ikea- sowie Edelküchenerfahrener Kücheneinbauer, der alles "ins Wasser setzte" und wie vorgesehen zusammenbaute.
Schwupps - die Küche ist drin.
Die weiße Arbeitsplatte ist natürlich dafür vorgesehen, dass die Fronten irgendwann mal dunkel sind. Weiß mit weiß sieht irgendwie so aus wie im Labor bei meinem Hausarzt. Und da wir die Dekor-Deckseiten wegen des Provisoriums erstmal weggelassen haben, ist auch die Rückwand der Kochinsel noch Kartonbraun. Aber insgesamt kann man jetzt alles benutzen, und selbst für ein Provisorium ist sie echt gut geworden.
Bei Besuchen in den Ikea-Häusern Koblenz, Köln und Augsburg in den letzten paar Wochen ist uns übrigens aufgefallen, dass die Fronten Nexus schwarzbraun aus den Ausstellungen praktisch vollkommen verschwunden sind. Das könnte heißen, dass bei Ikea davon keine mehr verkaufen möchte, bis die noch stehenden Bestellungen abgearbeitet sind. Es könnte aber auch heißen, dass man gar nicht daran denkt, noch jemals ein Stück in diesem Dekor an einen Kunden auszuliefern, egal, ob er im November 2006 bestellt hat, oder die Front in einem alten Katalog irgendwo gefunden hat. Letzteres würde uns nochmal vor einen ganz neuen Auswahlprozess stellen, in dem wir alle Vor- und Nachteile nochmal ganz genau gegeneinander abwägen müssten. Aber erstmal hoffen wir auf den angekündigten Ausliefertermin in Woche 25 oder 26, wie es uns Ikea zuletzt ins Aussicht gestellt hat. Der geneigte Leser möge uns die Daumen drücken, dass das wirklich einmal Wahrheit wird.
* Fronten sind bei Küchen die sichtbaren Bretter der Schubladen und Auszüge sowie die Türen der Fächer und Schränke
** 20 Minuten ist inclusive Leim auftragen. Da wir nicht damit rechnen, die Küche nochmal auseinanderzubauen, kann eine Leimnudel hier und da nicht schaden. Wer ohne Leim baut, spart wahrscheinlich so um die 3 Minuten je Korpus.