Wenn es nur der Virus wär... (1)
Die Viren haben Hochsaison und auch Familie Yooee ist vollzählig dabei. Während der Verdacht auf Lungenentzündung nach der Bronchitis sich bei Julius letzten Freitag zum Glück nicht bestätigt hatte, musste Nicolas, ebenfalls mit Bronchitis, am Mittwoch einfahren. Zehn Wochen Leben sind zuwenig, um so einer Packung Viren und Bazillen ganz allein zurechtzukommen, da sollte man ruhig ein paar Tage in der Nähe der Ärzte und Schwestern bleiben. Passt natürlich super rein in die Vorweihnachtszeit, aber wann passt sowas überhaupt? - Also ist es auch grad egal.
Nach der ersten Lungenentzündung von Julius ist das nun das zweite Mal, dass wir (hier: erstmal Z. und Nicolas) das Zimmer mit Leuten teilen müssen, die man zwar gelegentlich mal bei der Wochenzusammenfasssung der Assi-Talkshows sieht, von denen man aber hofft, ihnen nie im richtigen Leben zu begegnen. Ist man wegen Vollbelegung der Kinderstation, die auch jede Hoffnung auf eine separate Unterbringung zunichte macht, dazu gezwungen, mit ihnen ein Zimmer zu teilen, kommt man schnell in den Bereich der Überdosis. Mutter A.'s siebenmonatiger Junge NJ* hat den gleichen Virus wie Nicolas, was uns auch das Glück des gemeinsamen Weges beschert. Wahrscheinlich ist es für sie im Krankenhaus genausogut oder noch besser als zuhause, denn sie hat es sich richtig gemütlich gemacht: Fernseher mit ordentlicher Diagonale mitgebracht, damit man auch gut was sieht (wie zuhause), Waschen oder gar Duschen ist für die paar Tage nicht nötig (wie zuhause), Essen steht in Dutzenpackungen im Schrank: Fünf-Minuten-Terrinen, Mars&Snickers, Nutella und Weißbrot (alles wie zuhause).
Treusorgender Vater A. kommt täglich morgens gegen halb 8 und bleibt bis abends halb 8. Nicht, dass er sich dafür hätte Urlaub nehmen müssen, und ein paar Tage der Jahresfreizeit opferte - Zitat: "Das Kind ist jetzt erstmal wichtiger, da muss das Arbeitsamt eben mal ein paar Tage warten." Aha. Schon klar. OK, jeder kann mal den Job verlieren, aber wir haben schon nach den paar Tagen den Eindruck, dass sich sein Einsatz, wieder in Beschäftigung zu treten, in gewissen Grenzen hält.
Abends bringt er seiner Frau gern mal einen Döner mit, nur für den Fall, dass sie zwischen Fünf-Minuten-Terrinen schlürfen, Schokoriegel reinstopfen und Cola trinken mal dazu kommt, den auch noch zu essen. Bratenduft und Tsatsiki leisten nur einen unwesentlichen Beitrag zu den Gerüchen, die Mutter A. und Vater A. sonst noch so zu einem betäubenden Raumparfüm kombinieren. Kombinieren deshalb, weil wir vermuten, dieser Geruch kann unmöglich entstehen, indem man in nur ein EINER Körperfalte langandauernd Krümel sammelt. Da muss es aus allen Ritzen und Öffnungen dünsten! Wie zum Beweis zumselt Mutter A. vor der Nachtruhe schonmal alle Fussel aus ihrem Bauchnabel zusammen, riecht aber noch kurz daran, bevor sie sie unter die Elternliege schnippt, wo schon die leeren Coca-Cola- und Mezzo-Mix-Flaschen liegen.
(Fortsetzung folgt.)
- erstellt auf der Basis von eigenen Beobachtungen und Z.'s Niederschrift vom Ort des Geschehens -
* Name des Jungen: ein aus zwei Vornamen zusammengesetzter Name mit insgesamt 4 Silben. Beide Vornamen kommen vermutlich aus verschiedenen Ländern/Kulturkreisen, mit denen vermutlich keines der Elternteile etwas zu tun hat.
Nach der ersten Lungenentzündung von Julius ist das nun das zweite Mal, dass wir (hier: erstmal Z. und Nicolas) das Zimmer mit Leuten teilen müssen, die man zwar gelegentlich mal bei der Wochenzusammenfasssung der Assi-Talkshows sieht, von denen man aber hofft, ihnen nie im richtigen Leben zu begegnen. Ist man wegen Vollbelegung der Kinderstation, die auch jede Hoffnung auf eine separate Unterbringung zunichte macht, dazu gezwungen, mit ihnen ein Zimmer zu teilen, kommt man schnell in den Bereich der Überdosis. Mutter A.'s siebenmonatiger Junge NJ* hat den gleichen Virus wie Nicolas, was uns auch das Glück des gemeinsamen Weges beschert. Wahrscheinlich ist es für sie im Krankenhaus genausogut oder noch besser als zuhause, denn sie hat es sich richtig gemütlich gemacht: Fernseher mit ordentlicher Diagonale mitgebracht, damit man auch gut was sieht (wie zuhause), Waschen oder gar Duschen ist für die paar Tage nicht nötig (wie zuhause), Essen steht in Dutzenpackungen im Schrank: Fünf-Minuten-Terrinen, Mars&Snickers, Nutella und Weißbrot (alles wie zuhause).
Treusorgender Vater A. kommt täglich morgens gegen halb 8 und bleibt bis abends halb 8. Nicht, dass er sich dafür hätte Urlaub nehmen müssen, und ein paar Tage der Jahresfreizeit opferte - Zitat: "Das Kind ist jetzt erstmal wichtiger, da muss das Arbeitsamt eben mal ein paar Tage warten." Aha. Schon klar. OK, jeder kann mal den Job verlieren, aber wir haben schon nach den paar Tagen den Eindruck, dass sich sein Einsatz, wieder in Beschäftigung zu treten, in gewissen Grenzen hält.
Abends bringt er seiner Frau gern mal einen Döner mit, nur für den Fall, dass sie zwischen Fünf-Minuten-Terrinen schlürfen, Schokoriegel reinstopfen und Cola trinken mal dazu kommt, den auch noch zu essen. Bratenduft und Tsatsiki leisten nur einen unwesentlichen Beitrag zu den Gerüchen, die Mutter A. und Vater A. sonst noch so zu einem betäubenden Raumparfüm kombinieren. Kombinieren deshalb, weil wir vermuten, dieser Geruch kann unmöglich entstehen, indem man in nur ein EINER Körperfalte langandauernd Krümel sammelt. Da muss es aus allen Ritzen und Öffnungen dünsten! Wie zum Beweis zumselt Mutter A. vor der Nachtruhe schonmal alle Fussel aus ihrem Bauchnabel zusammen, riecht aber noch kurz daran, bevor sie sie unter die Elternliege schnippt, wo schon die leeren Coca-Cola- und Mezzo-Mix-Flaschen liegen.
(Fortsetzung folgt.)
- erstellt auf der Basis von eigenen Beobachtungen und Z.'s Niederschrift vom Ort des Geschehens -
* Name des Jungen: ein aus zwei Vornamen zusammengesetzter Name mit insgesamt 4 Silben. Beide Vornamen kommen vermutlich aus verschiedenen Ländern/Kulturkreisen, mit denen vermutlich keines der Elternteile etwas zu tun hat.
Yooee - 2008-12-19 15:13 - Steht unter: 2 Bueblein
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