Montag, 17. Oktober 2005

Gänsefleisch

Als ich gestern nachmittag nach von einem nur mäßig gut verlaufenen Ründchen auf dem sich in wunderbarsten Farben eines goldenen Oktobers darbietenden Golfplatz nach Hause kam, hatte ich gerade die Autotür abgeschlossen und war auf dem Weg zur Haustüre, als sich ein weiteres Wunder des Herbstes durch Geräusche ankündigte, die sich wie das Hupkonzert eines Kinderautoscooters anhörte. Ich wusste ziemlich schnell, was es war, und musste nur kurz nach oben blicken, um die Formation zu erfassen. So eine große hatte ich schon Jahrelang nicht mehr gesehen. Ich war etwa 20 Meter vom Auto weg, wußte aber dass die Digicam noch vom Vortag in der Mittelkonsole lag. Also drehte ich mich blitzartig um, nahm etwa zehn Schritte Anlauf, bevor ich zum Hechtsprung vom Boden abhob, im Flug mit der Fernbedienung im Schlüssel öffnete, die Tür aufriss und mit dem Oberkörper auf dem Fahrersitz zu liegen kam, die Hand auf der Kameratasche. (Gut, dass vor einigen Tagen die rechte Armlehne des Fahrersitzes abgebrochen war, sie hätte mir sonst die Schulter ausgekugelt.) Wie in einer einzigen Bewegung, riss ich den Klettverschluss des Etuis auf und im Herausziehen der Kamera schaltete ich sich gleichzeitig an. Die Sekunden, bis das Gerät sich hochfuhr und auslösebereit machte, erschienen mir wie Tage, doch dann hatte ich sie zwischen mich und den Himmel gebracht und konnte einige Male draufhalten.

Außer Atem, aber zufrieden, brachte ich alles, was bei der Stunteinalge verrutscht war, wieder an seinen Platz und ging ins Haus.





Auf dem Weg dort hin hörte ich es von oben schnattern: " Wir sind bald wieder da, holen nur ein paar Pfund Grippeviren aus besten Südlagen."

Sonntag, 16. Oktober 2005

Is mir Schnuppe!

November ist ja wieder Leoniden-Zeit. Aber auch jetzt sind schon wieder ziemlich viele Sternschnuppen unterwegs. Wer noch Wünsche offen hat, sollte die klaren Abende und Nächte unseres derzeitigen High-Performance-Hochs ausnutzen und am Himmel Ausschau halten.

Geburtstagsshift

Wie ich an anderer Stelle schon gelegentlich erwähnt haben, sind Z. und ich in freudiger Erwartung. Theoretisch am 8. Januar 2006, also irgendwann um den Jahreswechsel werden wir Eltern.

Das Datum oder eben dieser Zeitraum haben gestern im Freundeskreis eine kleine Diskussion ausgelöst. S. die selbst um den 15. Dezember Geburtstag hat, ihre zwei Kinder Ende November und Anfang Dezember, fand es ungerecht, dass diese Menschen hinsichtlich der Geschenke sehr oft benachteiligt werden. Vor allem, wenn Verwandte und Bekannte entweder nur zum Geburtstag oder nur zu Weihnachten zu Besuch kommen, gilt das Geschenk oft "für beides zusammen" (und meist ohne, dass es dafür in irgendeiner Weise umfangreicher, besser oder größer ausfallen würde). Zudem müssen sie jeweils ein ganzes Jahr auf das nächste Fest warten, während andere außer im Winter eben auch im Frühjahr, Sommer oder Herbst noch ein zweites Fest zu feiern haben. S. war deshalb der Ansicht, dass man das als Erwachsener zwar sicher verträgt, man als Eltern bei Kindern aber schon darauf achten müsse, die zwei Feste so auseinander zu halten, dass zwei Ereignisse begangen werden.

(Das geht ja, wenn zumindest ein paar Tage dazwischen liegen, wird aber bestimmt schwierig, wenn der Tag des Schicksals tatsächlich der 24., 25. oder 26. Dezember ist.)

Meine Idee war deshalb, dem Kind, so lange es für Zeitabstände wie Wochen, Monate oder Jahre ohnehin noch kein Gefühl hat, eine Freude zu machen, indem man dem Schicksal etwas auf die Sprünge hilft. Wieso soll man nicht den HALBEN Jahrestag der Geburt feiern? Ohne das Kind zunächst mit Rechenexempeln zu belasten, lässt man es statt (wie in unserem theoretischen Fall) am 8. Januar eben am 8. Juli Geburtstag haben. Das Kind weiß es nicht, die Freunde des Kindes wissen es nicht, und schon hat man ein neues Fest in idealem Abstand zur Weihnachtsvöllerei.

Wenn es einmal des Lesens fähig ist und beim Lesen des Kinderausweises Fragen stellt, wird es eben Zeit für ein erstes ernstes Eltern-Kind-Gespräch. Dann kann es sogar selbst entscheiden, ob es gerne weiterhin lieber im Sommer im Garten oder Schwimmbad ausgelassen und bei 28°C feiert oder zukünftig lieber mit den Freunden um den Jahreswechsel in der stickigen Bude oder bei McDurchfall hockt, versucht, das Weihnachtsfest für ein paar Stunden zu verdrängen und eben nur einmal Päckchen und Pakete abgreift.

In unserer Runde gestern kam mein Vorschlag nicht so besonders gut an, ich werde aber ernsthaft noch etwas darüber brüten. Einfache aber pragmatische Lösungen sind oft die besten.

Freitag, 14. Oktober 2005

Java

Warum haben Java-Plugins eigentlich eine Kaffeetasse als Symbol? Ist das, weil man so lange warten muss, bis die Dinger laden, dass man sich in der Zwischenzeit einen Kaffee holen kann?

Was soll ich sagen...

... die Kürbissuppe von gestern gabs heute nochmal aufgewärmt, und sie schmeckte heute noch besser als gestern.

Geschäftsbeziehung mit Herrn Ngorongombo

Timanfaya bloggt auf [eigentlich egal] eine Email aus Afrika, die er aber offensichtlich nicht so ganz ernst nimmt. Dazu möchte ich folgenden kleinen Bericht abgeben:

Ich hab ein ähnliches Angebot schon mal von einem Kollegen von Herrn Radebe bekommen. Das war vor etwa drei Jahren. Ich habe mich damals bei Herrn Ngorongombo per Email gemeldet und so kam der Kontakt tatsächlich zustande. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber es funktioniert. In dem Anschreiben war damals von 1,8 Mill Euro die Rede, ganz soviel war es letztlich nicht. Aber dennoch: Ich musste zunächst 2.050 EUR Gebühren für die Eröffnung eines Anderkontos in Bamako bezahlen, weiter waren kurz darauf noch knapp 5.000 EUR für Spesen der Banken und Vermittler fällig. Kann man ja verstehen, dass in Afrika da auch immer ein paar kleine Beamte dran etwas verdienen müssen. Schließlich gab mir mein Chef noch ein kurzfristiges zinsgünstiges Arbeitgeberdarlehen über 34.000 EUR, die ich für die Überweisungsgebühren von 9,8 Mill US-Dollar auf mein Konto bei der SEB-Bank vorstreckte. Der Wechselkurs war damals fast 1:1, so dass ich knapp eine Woche später einen Kontostand von etwas mehr als 9,5 Mill. aus dem Auszugdrucker tickern sah. Ich war kaum von der Bank zuhause, war mein Geldberater (von dem ich bis dahin noch nicht viel gehört hatte) schon am Telefon. Ich erklärte ihm kurz das Geschäft, er konnte aber in dem Moment nicht viel mehr tun, als mich zu beglückwünschen.

Ärgerlich, dass es auf das Girokonto damals noch keine Zinsen gab, aber wer rechnet denn mit sowas? Jedenfalls musste ich für etwa zwei Monate das Geld unberührt lassen, bevor ich gegen eine in Bar zu entrichtende weitere Gebühr von 1.750 EUR die Daten der Bankverbindung auf der Kanlainsel Guersey erhielt, auf die ich 7.960.000 EUR weiterüberweisen musste. Der Rest blieb mir quasi als Gewinn übrig, nach Abzug der Einkommensteuer am Jahresende konnte ich immernoch ein hübsches Sümmchen in lanfristigen Investmentfonds für die Altersvorsorge parken.

Ich kann nur allen, die vielleicht auch durch Zufall eine solche Email erhalten, empfehlen, es zumindest zu versuchen. Bei mir hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Donnerstag, 13. Oktober 2005

Vielo-Soffie

Hier ist wieder mal ein Test, Mensch, was haben denn die für Fragen?

You scored as Hedonism. Your life is guided by the principles of Hedonism: You believe that pleasure is a great, or the greatest, good; and you try to enjoy life�s pleasures as much as you can.

�Eat, drink, and be merry, for tomorrow we die!�

More info at Arocoun's Wikipedia User Page...

Hedonism

60%

Existentialism

55%

Utilitarianism

55%

Justice (Fairness)

55%

Kantianism

55%

Apathy

35%

Strong Egoism

25%

Divine Command

15%

Nihilism

5%

What philosophy do you follow? (v1.03)
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Gefunden im Mentalen Mäandertal

Der Herbst kommt bunt

Ach ja, hier noch ein schönes Bild vom Wochenende:

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Tut den Augen gut.

Kürbissuppenfotostory

Maximegalon hat ein feines Rezept für Kürbissuppe gebloggt, das schon von anderer Seite sehr gelobt worden ist. Ich habe mir heute im Büro erlaubt, das mal nachzukochen und es mit ein paar appetitanregenden bunten Bildern zu dokumentieren. Um weiteren Nachkochern das hin-und-herblättern zu ersparen, zitiere ich das Rezept von Maximegalons Blog und merke nur hin und wieder etwas an.

1 großer kürbis
1 zwiebel
2 möhren
5 lauchzwiebeln
3 knoblauchzehen
1 glas weißwein
1 liter brühe
1 becher sahne
salz und pfeffer
curry und ingwer zum abschmecken
margarine oder butter


Als Hauptzutaten braucht man also einen großen Kürbis, eine Zwiebel und zwei Möhren.

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Hab ich. So ist das eben bei Kürbissen, „groß“ kann da sehr verschieden ausfallen.

schneidet die kappe ab, entfert die kerne und schabt mit einem löffel das fleisch heraus. passt auf, dass ihr die schale nicht verletzt, dann könnt ihr später augen reinschnippeln und das ding mit einem teelicht vor die tür stellen. oder ihr serviert die fertige suppe darin. packt auch ein paar abgewaschene kerne zum trocknen beiseite.

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Die Spielerei mit dem Kappe abnehmen und Gesicht reinschnitzen habe ich mir gespart, ich bin ja schließlich im Büro und nicht im Kindergarten. Vor allem aber aus dem praktischen Grund, dass man das Fruchtfleisch so viel besser herausholen und schneiden kann. Außerdem kann ich den Rest so besser aufbewahren.

als nächstes schnippelt ihr die zwiebel, die möhre und die lauchzwiebeln klein. dabei ein paar grüne ringe von den lauchzwiebeln für später beiseite stellen.

Bei der Menge der Zutaten habe ich etwas angefüllt: Bei mir waren es 2 mittelgroße Zwiebeln, 3 große Karotten und 6 nicht zu dicke Frühlingszwiebeln.

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Die Kerne sahen sehr lecker und groß aus, es waren aber nicht so viele drin, dass es sich gelohnt hätte, die im Backofen zu trocknen. Dieser Garniervorschlag kam bei uns also auch nicht zum Zuge. Suppe pur. Interessant ist aber, wie der Kürbis von innen aussieht, und auch, dass ich nur etwa ein Sechstel der ganzen Frucht benötigte. Wir könnten davon die ganze Woche reichlich Suppe Essen, aber vielleicht fällt uns ja auch noch eine andere Verwendung ein.

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das ganze jetzt mit dem kürbis in einem großen topf kräftig mit fett anbraten, den knoblauch dazu pressen und dann mit dem weißwein ablöschen. die brühe auffüllen und etwa eine stunde vor sich hin köcheln lassen.

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Die Brühe (aus Suppenwürfeln) wurde nebenbei heiß; nun zum Anbraten: Da die Menge doch ziemlich groß war, wäre aus dem Anbraten nicht viel geworden, wenn ich alles in den Topf geschmissen hätte. Deshalb kamen die Karotten und Zwiebeln mit zwei Handvoll Kürbis in den Topf;

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- den Rest Kürbis briet ich in einer Pfanne in drei Teilmengen an und füllte sie nach und nach dazu.

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zum schluss die suppe pürieren, sahne hinzufügen und mit gewürzen abschmecken. die trockenen kürbiskerne können in einer pfanne mit ein bisschen fett angeröstet werden und vorm servieren mit den lauchringen suppe bestreuen.

Nach einiger Zeit köcheln sieht es so aus, noch etwas später wird püriert.

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Sahne dazu, würzen, fertig.

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War sehr lecker, vor allem der Touch von Curry kam bei allen sehr gut an. Nachkochen empfohlen!

ORAKEL DES ALLTAGS: Es stimmt!

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Wieso ich gerade gestern das Frühaufsteher-Zeitungsbox-Orakel vorstellte? Kann man sich ja denken: Weil es gerade gestern eine sehr gute Voraussage für den Tag lieferte. Beschwingt und topfit ging ich auf die Box zu, tippte die Zeitung an und sie streckte mir förmlich die Arme entgegen, damit ich sie besser mitnehmen konnte. Ein schönes Gefühl, einen Arbeitstag so zu beginnen.

Gestern Abend ging ich nach einem Geschäftsessen, das nicht zu lange gedauert hatte, mal wieder in eine Kneipe hier im Örtchen, wo ich schon seit Monaten nicht mehr war. Es war nicht mehr viel los, und Z. schnippte zwei Euro und noch etwas Klimpergeld in den Spielautomaten. Es rappelte und piepte ein paar Minuten, es kamen auch ein paar kleine Gewinne dazu, aber irgendwann war das ganze Geld aufgebraucht, nur zwei Sonderspiele und 10 Cent (zuwenig für ein weiteres Spiel) standen noch auf der Uhr. Z. wollte nichts mehr einwerfen, also fasste ich mir ein Herz und legte 2,50 nach, damit es wenigstens aufging. Ich merkte, die Maschine wollte, konnte aber noch nicht, also noch mal 2 Euro rein, dann war’s das aber. Und siehe da, plötzlich kamen hier mal 2 EUR, da mal 3 Sonderspiele dazu und ich freute mich schon, dass ich meinen Einsatz und auch den von Z. wieder rausholen würde.

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Man muss dazu sagen, dass ich in den letzten 20 Jahren insgesamt nicht mehr als 5 oder 10 Euro in das Bierfilzchen-Roulette reingesteckt hab. Ich würde mir zwar schon eine Tendenz zum Zocken bescheinigen, bin aber zu geizig, um hier wirklich einer Suchtgefahr zu erliegen. Ich habe nur einmal gewonnen, als ich im Alter von 8 oder 9 Jahren mal mit meinem Papi beim Frühschoppen war und ein Bekannter mir eine Mark für ein paar Spiele gab. Damals holte ich 3 Mark wieder raus, behielt natürlich alles und freute mir ein Loch in den noch deutlich kleineren Bauch. Ich bin nicht mehr sicher, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass ich am darauf folgenden Montag die 3 Mark auf mein Sparkassen-Kindergirokonto einzahlte um so den Kontostand auf irgendwas in der Größenordnung von 14 Mark 92 zu boosten.

Gestern jedenfalls spielte ich konservativ weiter, also statt auf Sonderspiele zu zocken, nahm ich auch Gewinne von 80 Cent oder 1 Euro 20 an, bis sich plötzlich ein richtiger Radau und ein Feuerwerk der Birnchen und Leuchtdioden einstellten: Ohne, dass ich viel machen konnte, blinkte und hupte sich der Apparat in einen Rausch nach oben, es kam ein fetter Batzen von 40 Jumbo-Sonderspielen dazu und das steigerte sich noch auf irgendwas über 60. Ich musste mir auch gestern erst erklären lassen, dass mit einem normalen Sonderspiel der angezeigte Gewinn automatisch irgendwie höher ausfällt und bei einem Jumbo-Sonderspiel ist es irgendwie noch besser, und dann gibt’s auch noch Freispiele, bei denen sich der angezeigte Geldbetrag nicht ändert, obwohl ein neues Spiel anfängt. Die drei oder 4 Leute die noch im Lokal waren, bekamen große Augen, weil sie wahrscheinlich der Ansicht waren, ich holte jetzt das Geld heraus, das sie selbst über Wochen in der Kiste angespart hatten.

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Von da ging es sogar noch weiter, aber bei 83 Euro war Zahltag, ich ließ die Münzen aus der Maschine rattern, gab (auf Aufforderung, aber trotzdem sehr gerne) eine Runde aus und Z. wechselte mir die zwei Handvoll in echte Scheine.

Sicher haben einige Leser mein Blog-Thema belächelt, vielleicht werden diese Menschen durch diese kleine Geschichte angehalten, doch etwas ernster mit dem Phänomen der Alltags-Orakel umzugehen und auch selbst etwas mehr auf diese kleinen Hinweise zu achten, denn sie können sich durchaus auszahlen.

Jackpot!

Mehr morgen vormittag. Guat nacht!

Mittwoch, 12. Oktober 2005

Typisch Italiener!

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Penne al WAS?!

- sigh -

Rerun
You are Rerun!

Which Peanuts Character are You?
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(Via Pipistrella - schönen Dank!)

Bausparer-Kamikaze

Von der lieben Frau Budenzauberin habe ich heute erfahren, was Kamikaze-Snipen ist. Den Begriff des Snipens für das Abgeben eines Ebay-Gebotes möglichst in letzter Sekunde kannte ich bisher überhaupt nicht, er erscheint mir aber durchaus passend (zur Erklärung für Russisch-Fremdsprachler: Sniper [engl.] = Scharfschütze).

Bedeutet, daß man in erwähnter letzter Sekunde nicht sein realistisches Höchstgebot abgibt, sondern eine utopische Summe. Sollte sich dann also doch noch jemand mit einem Gebot in die letzte Sekunde drängeln können, hat man den bebotenen Artikel garantiert sicher.
(s. Frau Budenzauberin)

So ist man ganz sicher der Höchstbietende und muss sich nicht ärgern, wenn man mit nur einem Fuffzgerl mehr gewonnen hätte.

So lange es um so kleine Differenzen geht, ist Kamikaze-Snipen das Mittel der Wahl. Weniger häufig wird man wahrscheinlich überrascht werden, dass der Artikel einem anderen Bieter dann doch überraschend viel wert gewesen wäre, und man nun dessen schon unvernünftig hohen Preis getoppt hat.

Krass ruinös kann es allerdings werden, wenn tatsächlich einmal zwei Kamikaze-Sniper aufeinander treffen und ein 10-Euro-Artikel für 501,00 EUR über den virtuellen Tisch geht.

Ich würde das ganz anders machen: Ich überleg mir, wieviel mir der Artikel wert wäre, addiere dazu den Stand des aktuellen Gebots sowie die Anzahl der Besucher am letzten Auktionstag, ein paar Minuten vor Schluss (sofern ein Zähler angezeigt wird). Dann hab ich einen Betrag beieinander, der auch schon ganz schön hoch ist, aber noch nicht ruinös hoch. Dann schön mit der Funkuhr an den Rechner, und wie immer ein paar Sekunden vor Schluss den Ballon steigen lassen. Wenn alles gut läuft, hab ich ein Schnäppchen, bei normal zahl ich etwas mehr, aber hab meinen Artikel gesichert, und falls wirklich ein echter Kamikaze dabei war, freu ich mich, dass er seinen Mut teuer bezahlt hat indem er mich überbot.

Das Prickeln ist fast das gleiche, wie wenn man richtig nach oben zockt, aber MIT Netz und doppeltem Boden. Die sichere Variante.

ORAKEL DES ALLTAGS: Das Frühaufsteher-Zeitungsbox-Orakel

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Wer von den 6 Mitarbeitern unseres Büros morgens zuerst hereinkommt, nimmt normalerweise die Zeitung aus der Rohrförmigen Box, die etwa 2 m rechts von der Eingangstür angebracht ist, sperrt auf und geht rein. Auf dem Weg zur Tür geht man automatisch an der Zeitungsbox vorbei.

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Deshalb kann man entweder an der Box stehenbleiben, die Zeitung aus dem auf beiden Seiten geöffneten Rohr herausziehen und dann die zwei, drei weiteren Schritte in Richtung Türe machen. Oder, und ich halte das für den sportlich-eleganteren Weg:

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Man stupst die Zeitung sobald man sie erreichen kann mit der rechten Hand in das Rohr hinein, gerade soweit, dass sie auf der anderen Seite etwas weniger als zur Hälfte heraus schaut,

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- zieht sie anschließend in der gleichen Bewegung im Vorbeigehen heraus und klemmt sie sich z.B. unter den Arm, so dass man sofort die Türe aufschließen kann.

Da es von vielen Faktoren abhängt, ob diese Bewegung leicht und fließend abläuft, oder ob man wegen mangelnder Präzision in der Ausführung darin innehalten oder gar zurückgehen muss, sehe ich die Prozedur gerne als Orakel.

Herrn twoblog wird schon dieser Umstand zu einer klaren tiefenpsychologischen Schlussfolgerung führen: Ein dosierter Stoß in eine Öffnung hinein – was kann das wohl bedeuten? Mir kommt es bei der Auswertung eher auf den weiteren Verlauf an:

1. Die Zeitung wird exakt an der richtigen Stelle mit der richtigen Kraft getroffen und bleibt in der perfekten Position liegen, damit ich sie in Sekundenbruchteilen greifen und herausziehen kann: Es wird ein guter Tag. Was ich heute vorhabe wird gelingen.
2. Ich treffe die Zeitung, komme aber mit der Hand zu weit nach vorne und schlage mit der Hand oder schlimmstenfalls mit dem kleinen Finger an den Lochrand: Es hätte ein guter Tag werden können, aber wegen der Schmerzen werde ich zumindest den halben Vormittag leichte Konzentrationsschwierigkeiten bekommen.
3. Ich treffe die Zeitung, jedoch zu fest. Sie schießt durch das Rohr und landet auf dem Boden. Womöglich regnet es auch noch, die Zeitung ist nass und deshalb reißen beim Aufheben auch noch einige Blätter aus: Die Harmonie, die ich noch beim Gang in Richtung Zeitungsbox zu spüren glaubte, wird durch Umstände zerstört, die nicht allein meiner mangelnden Koordination, sondern auch von mir nicht beeinflussbaren Faktoren zuzurechnen sind. Das Glück ist heute nicht auf meiner Seite, falls Besorgungsfahrten o.ä. anstehen, soll die lieber ein Kollege übernehmen.
4. Wie 3., jedoch nehme ich den Abflug der Zeitung wie im Matrix-Film verlangsamt wahr, folge ihr kurz mit den Augen, um sie dann wie beiläufig im vorbeigehen aufzufangen: Heute klappt alles. Nimm Dir frei, spiel Golf , Lotto und geh abends ins Casino würfeln.
5. Ich treffe die Zeitung gut, durch ihre ursprüngliche Lage im Rohr verkantet sie sich aber mit dem daneben liegenden Fenstersims.
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Ich muss anhalten, und sie umständlich herausrütteln, es vergehen wertvolle Sekunden: Mach langsam, Du könntest sonst stolpern.

Die Anzahl der möglichen Ausgänge ist praktisch unbegrenzt, und sie geben stets einen Hinweis auf den weiteren Verlauf des Tages. Und auch hier ist es wie beim Horoskop: Sieht es schlecht aus, freut man sich umso mehr, wenn es mal nicht stimmt.

ORAKEL DES ALLTAGS: Das Klopapier-Orakel

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Ein beliebtes Orakel des manchmal mehrmals-täglichen Lebens war mein kleines Klopapier-Orakel. Ich entdeckte es, als ich noch im Grundschulalter war und Tätigkeiten, die heute unbewusst und nebenbei ablaufen, bewusst wahrnahm und hinterfragte.

Es war für mich faszinierend, dass man nie voraussagen konnte, wie viele Blatt man von der Klorolle bekam, egal, ob man nur leicht zog oder heftig riss. Es hing nicht nur von Kraftaufwand und Moment ab, sondern auch von der Menge der Blätter, die noch auf der Rolle waren, sowie von der Art des Klorollenhalters. Ich mochte deshalb die Klorollenhalterungen nicht, die wegen eines Deckels oder einer Klemmfeder immer nur zwei bis drei Blatt auf einmal freigaben. Am liebsten mochte ich solche, bei denen die Rolle frei auf einer möglichst glatten Achse hing. Wäre ich Ingenieur oder Erfinder gewesen, hätte ich noch ABEC-7-Kugellager eingebaut.

Das Orakel funktionierte nämlich so: Ich zog einen möglichst langen Streifen mit möglichst einem einzigen Schwung von der Rolle, riss ab und faltete ihn einmal. Ziel und Daumen hoch für einen guten Tag war es, wenn die beiden Enden genau aufeinander zu liegen kamen. Bei bis zu einem Blatt Abstand ging es noch, und ich konnte unbesorgt zur Schule oder auf den Spielplatz gehen, aber alles was mehr als ein Blatt Abstand anzeigte, war Grund genug, sich auch ohne fiebrige Pustelgrippe direkt wieder ins Bett zu legen und bis zum nächsten Morgen abzuwarten.

Ich verwarf die weitere Befragung des Orakels ab dem Tag, als meine Mutter einmal die versehentlich nicht abgesperrte Toilettentür öffnete und ich mit einer 3 1/2 Meter langen und 9 cm breiten Luftschlange, die über meine unbekleideten Oberschenkel drapiert war und deren angenommene Mitte ich mit nach oben gestreckten Arm hoch hielt, um die orakelnde Faltung vorzunehmen, ertappt wurde. Die Berichterstattung meiner Mutter in den folgenden Tagen gab mich gegenüber Verwandten und Bekannten der Lächerlichkeit preis und ich befand, die doch recht geringe Aussagekraft des Orakels war es nicht wert, dass sich eine solche Situation wiederholte.

Blog-Thema: ORAKEL DES ALLTAGS

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Unser hochtechnisiertes Leben ist in vielen Berechen abhängig von Vorhersagen unterschiedlicher Formen. Wanderer, Surfer und Bergsteiger, aber vor allem auch Landwirte und Bauunternehmen können sich heutzutage über bis zu 6 Tage relativ sicher auf Wetterprognosen verlassen, wo sie noch vor wenigen Jahren auf Hinweise von Dorfälteren oder aus Bauernregeln hören mussten. Technische Analysen bringen unter normalen Bedingungen recht genaue Ergebnisse mit Hilfe von statistischen Methoden; es profitieren davon z.B. Geldanleger, Wahlforscher oder Marketingfachleute.

In Vergessenheit geraten dabei die Vorhersageinstrumente von der Antike bis ins vergangene Jahrhundert, die durch das aufmerksame Erkennen und Lesen bestimmter Zeichen den Menschen ihr Schicksal prophezeiten. Die Aussagekraft der Hinweise kann dabei sehr unterschiedlich sein: Von einer 50:50-Entscheidung wie beim Werfen einer Münze bis zu sehr differenzierten, jedoch noch zu interpretierenden Empfehlungen für das Verhalten in der Zukunft wie beim chinesischen I Ging.

Jedoch pflegen viele Menschen noch die kleinen Orakel des täglichen Lebens, die sie irgendwann in ihrem Leben einmal kennen gelernt und dann immer wieder auf ihren Rat gehört haben. Diese ORAKEL DES ALLTAGS sollen für ein paar Tage Blog-Thema sein und ich möchte alle herzlich einladen, ihre Methoden und Erfahrungen dieser Art der Zukunftsprognose mitzuteilen.

Dazu habe ich die folgenden kleinen Banner erstellt, die gerne verlinkt oder kopiert werden dürfen.

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Ich bin gespannt, woran Ihr es festmacht, ob der kommende Tag ein guter oder ein schlechter wird.

Bob, der Blogmeister(-maler)

Angeregt durch Stuffs Beitrag Nr. 720 hab ich mir vorgestellt, Bob Ross lebte noch und träfe Stuff irgendwann einmal online oder in Stuffs Stammkneipe.

Hier die Ergebnisse der folgenden drei Sendungen:

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Montag, 10. Oktober 2005

Des is a Feetz! Do mach ma mit!



Wie ich blogge?!

Weißer Rauch aus dem Kanzleramt

Habemus Kanzlerin, oder?

Servicepartner Deutsche Bahn

Früher hieß es freundlich "Bitte zurücktreten", bei der Fahrt mit der Regionalbahn nach Köln am letzten Samstag war die Fahrzeugführerin aber offenbar mit der Gesamtsituation unzufrieden, denn sie pflaumte: "Bitte mal aus der Tür gehn jetzt, sonst stehen wir übermorgen noch hier!"

Da war ja mein "Uffz" in der Grundausbildung freundlicher.

(Ich war es übrigens nicht, der dieser freundlichen Aufforderung folge zu leisten hatte.)

Friede sei mit Dir

Auf dem Weg zum Flughafen hab ich gerade eine wunderschöne weiße Friedenstaube gesehen. Es war im Bereich der Baustelle am Übergang von der B42 zur A59. Ihre Flügel standen etwas eigenartig vom Körper ab, denn sie lag überfahren am Straßenrand. Aber trotzdem ein schönes Symbol, das einen viel positiver in den Arbeitstag starten lässt, oder?

TSL (5) - ANUGA 2005 - Ausländer willkommen

Hier also ein typischer Abend nach der Messe:

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Überfahrt vom Messegelände in Richtung Altstadt

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Im Brauhaus: Wer will Haxe?

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Tischstillleben: Haxemalsiebzehn

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Köbes, zahlen!

Zum Abschluss noch einen Szenedrink:

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Erdbeerlimes mit Jägermeister.

Weg, Zug, Bett, Tschö!

Freitag, 7. Oktober 2005

Messefressstress

Das Wort mit vielen „s“ prägt das bevorstehende Wochenende. ANUGA in Köln. Eine der größeren Lebensmittelmessen, die es europa- und weltweit so gibt, und wir sind fast lückenlos mit dabei.

Grundsätzlich hat es ja schon was angenehmes, in der Lebensmittelbranche beschäftigt zu sein. Gerade bei Gelegenheiten wie Messen gibt es immer was zu probieren, wo es was zu essen gibt, ist auch das Getränk nicht weit. So wird das Treffen von Geschäftspartnern, die man sonst nur vom Telefon kennt, gleichzeitig zu einer Art großen Party. Die Tatsache, dass ich mich da auch mit Sakko oder gar Krawatte zeigen muss, gibt dem ganzen – jedenfalls für mich – auch einen karnevalistischen Touch. Verkleidet essen und trinken, könnte man sagen.

Die Messe geht laut Plan des Veranstalters von Samstag bis Mittwoch, täglich von 9 bis 18 Uhr. Die Nähe unseres Büros zu Köln gibt uns für die ANUGA aber auch eine Art Heimvorteil. Das bedeutet, dass wir unsere Kunden und Lieferanten nicht nur auf der Messe selbst treffen, sondern auch eine Art Rahmenprogramm ausrichten. Immer darauf achtend, dass man nicht Personen an einen Tisch bringt, die sich nicht oder vielleicht zu gut leiden können, gibt es heute abend schon mal ein typisch deutsches Buffet mit Haxe und Knödel für Weitgereiste und Ausländer, morgen geht es nach Torschluss auf der Messe ab ins Kölner Brauhausleben, am Sonntag wieder mehr außerhalb, wahrscheinlich auch mit lokalen Köstlichkeiten in fester, pürierter und flüssiger Form. Und das nur abgesehen von den Kleinigkeiten und Erfrischungen, die bei den verschiedenen Standbesuchen abgegriffen werden wollen.

Nach den 5 oder 6 Tagen ist das Gesicht rot, es zeigen sich die kleinen Säuferäderchen auf den Wangen, die Augen liegen tief in den Höhlen und das Blutdruckglöckchen schlägt mit einem fröhlichen „Binnng“ am oberen Ende der Skala an. Die ANUGA findet wie immer Anfang Oktober statt und wie immer ist es für mich ein schöner Anlass, das winterliche Laufprogramm einzuleiten. Nichts wie raus ans Rheinufer, Luft schnappen und die Vitalwerte wieder in den grünen Bereich zwingen.

Montag, 3. Oktober 2005

Blutunterlaufen

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Donnerstag, 29. September 2005

FDP ade

Da hatte er sich so über sein tolles Ergebnis gefreut, der Guido, und es war ihm auch ziemlich egal, dass die meisten seiner Neuwähler nicht gedacht haben "FDP muss es sein, weil die machen oder planen das zu machen, was ich für Deutschland will", sondern "SPD passt mir nicht, CDU passt mir nicht, Grüne noch weniger und Die Linken schon mal gar nicht, also bleibt nur FDP als das kleinste der fünf Übel". Er war einfach total froh, dass er jetzt auch mal wieder richtig mitreden darf, am Rockzipfel der Union.

Nun, da sich eine Schwarz-Rot immer mehr andeutet, hat er bestimmt schon wieder ein Tränchen im Augenwinkel. In bekannter Heulsusenmanier wird er kundtun, dass das bei weitem nicht die beste Lösung für unser Land ist, den er löst da ja nicht mit.

Wieder kommt mir da der Verdacht in den Sinn, dem Guido (und auch sehr vielen anderen, die in den letzten Tagen und Wochen darum kämpfen und gekämpft haben, auf dem wichtigen Regierungsbankerl zu sitzen) geht es gar nicht um das beste für unser Land, sondern um das eigene Geldsäckel. Wenn er daran interssiert wäre, möglichst viel von den Inhalten seines Parteiprogramms in der REgierung zu wissen, müsste er doch - rein rechnerisch - mit schwarz-rot noch recht zufrieden sein. Gelb sitzt in der Mitte zwischen den beiden Volksparteien, und nachdem schwarz-gelb ja schon im Wahlkampf angekündigt war, sollten mit der CDU ja die meisten politischen Gemeinsamkeiten bestehen, und damit in der Regierung vertreten sein. Die extreme Linke von Grün bis dunkelrot ist raus, auch das kommt Guido entgegen.

Aber ist schon klar, am meisten Schmerzen wird ihm bereiten, dass er nicht bei den Pöstchen dabei ist. Die Grünen tragen es nach 7 Jahren vorne dabei mit deutlich mehr Fassung, aber in der politischen Mitte gilt heute: FDP - ich zuerst!

Sowieso zwecklos!

Mit dem brauchen wir gar nicht sprechen, der schwebt in ganz anderen Perisphären.

Diesmal also ein schönes Fremdwort, erstens falsch benutzt, das es zweitens gar nicht gibt. Kommt sehr wichtig!

Montag, 26. September 2005

Ich? Quatsch!

Licorice
What?! You aren't even Chocolate! You're too bitter
to be chocolate! You're mean, cynical, rude,
obnoxious, and not many people like you. If
they say they do, they're faking, because you
scare the crap outta them.

What Kind of Chocolate are You?
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Via Giraffentantchen, aber auch schon hie und da an anderer Stelle gesehen.

Und Bärendreck mag ich überhaupt nicht!

Sonntag, 25. September 2005

Ein Traum von einem Wahlkampf!

Wie ja an einigen anderen Stellen hier im Blog schon gelegentlich durchgeklungen ist, verwende ich einen guten Teil meiner Freizeit darauf, mit am unteren Ende beschwerten Metallstäben nach einem kleinen weißen Kunststoffball zu schlagen. Golf. Jeder, der es schon einmal probiert hat, wird bestätigen, dass das ein Sport ist, bei dem es kaum auf Kraft, vielmehr aber auf Konzentration, Technik und Präzision ankommt. Die meisten, die dabei geblieben sind, werden bestätigen, dass einen die Gedanken an die schon ausgeführten oder demnächst (besser) auszuführenden Schläge auch außerhalb von Platz und Übungswiese begleiten und beschäftigen. Nicht zum ersten Mal war deshalb in der Nacht von Freitag auf Samstag auch Golf das Thema eines meiner Träume. Ich versuche hier so viel wie möglich aus meiner Erinnerung zu reproduzieren, sicherlich werden aber einige skurrile Details auf der Strecke bleiben.

Es ist höchst selten, dass man von seinen Träumen illustriert erzählen kann, der erst kürzlich vergangene Wahlkampf verhilft mir ungewollt zu dieser Möglichkeit. Denn einer der Protagonisten in meinem Traum war jemand, den ich nur von den Wahlplakaten der Grünen in unserem Kreis kenne:

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Wolfgang Schlagwein. Wie gesagt, Herr Schlagwein möge sich nicht angegriffen fühlen, ich kenne ihn nur „vom sehen“. Hätte ich ihn auf der Straße getroffen, würde ich ihn wahrscheinlich für ein Mitglied einer Gruppe für mittelalterlichen Schaukampf halten. (Herr Schlagwein, falls Sie von dieser Geschichte erfahren sollten und nicht damit einverstanden sind, dass Ihr Bild in diesem Zusammenhang erscheint, genügt eine kurze Nachricht, etwa in Form eines Kommentars oder per Email an __ derwein at yahoo punkt com __, und ich werde es sofort entfernen.) Im weiteren Verlauf hilft das Bild aber ungemein bei der Illustration der Geschichte.

Ich kann mich also erinnern, dass ich (in dem Traum) meinen nicht Golf spielenden Bruder zu Besuch hatte und mit auf eine kleine Runde nehmen wollte. Da wie immer, wenn er mich mit seiner Familie besucht, die paar Tage meistens ziemlich voll sind mit Sachen, die wir alle mal zusammen machen wollten, hatte ich auch in dem Traum die Hoffnung, dass auf dem Platz nicht viel los sei, und wir vielleicht nach eineinhalb bis zwei Stunden 9 Bahnen geschafft hätten, und wieder zur Familie stoßen könnten.

Schon auf dem Parkplatz sah ich, dass das nicht ganz klappen würde. Alles war voll, es waren mehr Autos da als bei einer Großveranstaltung und schon auf dem Weg zum ersten Abschlag tummelten sich Menschen, die man sonst nicht hier sah. Ich wollte mich eigentlich nicht groß mit aufwärmen aufhalten, aber da der erste Abschlag belegt war, entschied ich mich doch, erstmal einen halben Eimer Bälle wegzukloppen. Es war so gegen halb zwei nachmittags, die Liste der reservierten Abschlagszeiten (normalerweise startet an Bahn eins alle 10 Minuten ein 4er-Grüppchen) war bis kurz vor vier Uhr voll geschrieben. Darunter waren allein vier 4er der Gruppe der Ehrengäste, die sich im Moment noch auf der Übungswiese aufwärmten, un die wohl auch der Grund für den Menschenauflauf auf dem Platz waren.

So ging ich also zur Übungswiese, doch auch dort kam ich nicht zum Zuge, denn hinter einigen Metern Absperrungen stand und schlug: Herr Schlagwein und einige seiner Bekannten, außerdem jede Menge Security-Personal und Bodyguards, eigentlich etwas zu viele für einen Wahlkreiskandidaten der Grünen im Wahlkreis 200. In dem Gebäude, in dem normalerweise die überdachten Abschlagmatten zum Üben bei schlechten Wetter sind, war eine Zuschauertribüne aufgebaut, und einige Leute vom Club wie von außerhalb saßen auch dort und sahen zu wie Herr Schlagwein Bälle schlug. Für mich sah es so aus, als habe er erst vor ein paar Wochen seinen ersten Schnupperkurs besucht. Offensichtlich machte Herr Schlagwein Wahlkampf auf dem Golfplatz. Das Verhältnis zwischen Umweltaktivisten und Golfspielern war ja in den Anfangszeiten der Ökobewegung oft nicht das Beste. Er war dort in Begleitung seiner Frau, die war etwa zwei Köpfe größer als er, trug ein altmodisches Sommerkleid, weiß mit großen Roten Mohnblumen, hatte die gleiche Frisur und den gleichen Schnurrbart. Als er fertig war, ging Herr Schlagwein mit seinem Grüppchen ebenfalls zurück auf die Zuschauertribüne, auf der selbstverständlich Ehrenplätze reserviert waren, und kurz darauf ging das Programm los:

Drei oder vier große bunt angemalte Propellerflugzeuge ähnlich der alten JU52 flogen mehrfach, bunte Rauchstreifen hinter sich in den Himmel zeichnend, über die Übungswiese, mal von links nach rechts, mal auf die Zuschauertribüne zu. Als die Flugshow beendet war, kamen vierfach und sechsfach bespannte römische Pferdekampfwagen und zeigten ebenfalls einige halsbrecherische Kunststücke. Die einreitenden Polomannschaften kamen mir nur noch auf dem Rückweg zum Auto entgegen, ich hatte beschlossen, ein anderes Mal mit meinem Bruder eine Runde über die Fairways und Grüns zu spazieren, wenn weniger Prominenz unterwegs ist.

Gestern in Bonn - Tag auch!

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Freitag, 23. September 2005

Bemerkenswerte Urlaubsmitbringsel

Im Urlaub kauf ich mir schon mal eine Zahncreme, die es hier nicht gibt. Leider wird das immer schwieriger, da der Markt zuminest innerhalb von Europa inzwischen schon ziemlich angeglichen ist.

Hier ist mal ein Beispiel, das der eine oder andere vielleicht auch schon mal in der Hand hatte, in diesem Fall aus Spanien:

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Interessant wird die Packung aber erst, wenn man im Vergleich dazu die Westafrika-Version dazu anschaut, die ich 1992 aus Cote d'Ivoire mitgebracht hatte, als man da noch hin konnte:

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Da kommen die Zähne schon vor dem Putzen viel weißer raus.

Das grausige erste Mal

Die Würze des Bloggens ist ja unter anderem, dass man erlebte Ereignisse zeitnah veröffentlicht, was der Erzählung schon wegen des kurzen Zeitraums zwischen geschehen und erfahren eine gewisse Spannung verleiht.

Diesmal sind schon 4 Tage vergangen, und obwohl ich in der Zwischenzeit den einen oder anderen Beitrag rausgelassen hab, traute ich mich nicht an die Geschichte. Man möchte meinen, ich hätte die Zeit gebraucht, um sorgfältig und fein säuberlich die erste Kerbe in den Griff meines Messers zu schnitzen.

Am Dienstag habe ich meinen ersten Warmblüter absichtlich getötet. Für mich ist das ein großer Unterschied dazu, eine Steckmücke auf dem Unterschenkel zu zerklatschen, dass das (eigene) Blut nur so spritzt, mit dem Fahrrad auf dem Radweg nach einem Sommergewitter im Zick-Zack-Kurs Schnecken zu erlegen oder nachts beim gedankenverlorenen Fahren auf der von Wald umrandeten Landstraße vor dem Aufschlag eines Rehkitzes auf dem Nummernschild zusammenzuzucken, wenn es natürlich schon zu spät ist.

Am Dienstag war die Falle zum dritten Mal zugeschnappt. Die Köderschale, die man von oben durch das Gitter sehen kann, war leer; ein Zeichen, dass die nie versiegende Gier tatsächlich einer der ungebetenen Gäste in unserem Garten in den Todesflur getrieben hatte. Ich trug den sperrigen Kasten, eine raffinierte Eigenkonstruktion eines Gartennachbarn und Freundes, aus dem Geräteschuppen hinaus auf die Wiese, um zu sehen, wie es um den Gefangenen der Todeszelle stand. Schwer zu sagen, ob es die selbe Ratte war, die mir noch vor ein paar Wochen entwischen konnte. Wenn ja, dann hätte sie aus ihrer Flucht beim letzten Mal lieber die richtige Konsequenz (und wäre um-)gezogen, denn diesmal gab es keine Gnade mehr zu erwarten. Ich dagegen hatte aus meinem Ungeschick gelernt und wusste nun, worauf ich achten musste, um ihr nicht wieder mit dummem Gesicht hinterher zu schauen.

Diesmal würde die Klappe der Falle geöffnet und das Tier würde nach unten in den bereitgehaltenen blauen Müllsack fallen. So würde es auf die Schnelle keine Möglichkeit geben, sich festzuhalten oder durch eine Lücke zu entwischen. Als sie drin war, hielt ich den Sack oben zu und sie war verloren. Sie zappelte und quiekte nach Leibeskräften, meine einzige Befürchtung war, sie könnte sich durch die Plastikfolie beißen und doch noch entkommen. Also lief ich zügig zur Grillstelle, die mit Betonplatten befestigt war, schwang den blauen Beutel seitlich nach hinten, hielt noch kurz inne, bevor ich schnell durchzog und das zappelnde Etwas darin mit Schmackes auf die harte Unterlage schlug.

Ruhe.

Der Sack war in der Schweißnaht aufgeplatzt, nur gut, dass ich nicht gezögert hatte. Wäre da nur Wiese und weiche Erde oder der Schwung nicht schnell und entschlossen genug gewesen, der nagende Schädling hätte sich womöglich nach wenigen Momenten erholt und wäre dem Schafott erneut entronnen. Nicht hier, nicht heute! Der mit weichem grauen Fell bezogene Körper, dem sicher schon Unmengen der anfangs im Gartenhäuschen gelagerten Kekse, Chips und Hundehäppchen zu seiner Entwicklung und Größe verholfen hatten, lag reglos im Gras. Nur der glatte, ekelhafte, wurmartige Schwanz zuckte noch in letzten neuronalen Reflexen.

Um wirklich sicher zu sein, dass auch der Medizinmann in der Verwandtschaft nichts mehr retten konnte, schlug ich noch zwei, dreimal mit einem Knüppel auf die Stelle, wo ich den Nacken vermutete, doch das wäre wahrscheinlich nicht mehr erforderlich gewesen. Tot ist tot. Ich überwand mich noch, sie am Schwanz hochzuheben und in einen Eimer zu werfen, aus dem ich sie ein paar Meter weiter in den Fluss kippte. Sollte sie wenigstens noch als Futter für die Wassertierwelt nütze sein.

Ich machte die Falle wieder scharf und schon gestern war der Köder wieder weg, die Klappen zu. Doch scheinbar haben die Ratten bereits einen Weg gefunden, zu entkommen, denn ich fand kein neues Opfer. Aufrüstung geht Schritt für Schritt, deshalb bin ich jetzt schon sicher, dass bald eine weitere Kerbe in meinem Messergriff dazukommen wird.

Donnerstag, 22. September 2005

Es muss ein Wein sein

So, die Trauben wären geerntet, Leergut ist auch vorhanden, jetzt brauchen wir noch das Hobbythek-Buch 2, dann kann die Kelterei losgehen. Ich seh schon, es ist ein guter Jahrgang, da wird der Rebensaft gehaltvoll, fruchtig, mit voller Blume, spritzig im Abgang.

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Frei nach dem Motto: Ein jeder gär vor seiner Tür, hat selbst genügend Wein dafür!

Nach dem Stress erstmal in Urlaub

Die Koalition steht, jetzt spannen wir erstmal ein paar Tage aus.

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Deutschland hat gewählt

Hallo Yooee, schon wach?

Überraschung ;-)

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Darf ich vorstellen: Anhard Schrökel.

... ich glaub, jetzt spätestens ists aus mit den Contributoren-Rechten. *Schnüff*

Dienstag, 20. September 2005

Müde bin ich geh zur Ruh...

Schlafzimmerparade? Da mach ich auch mit.

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Es ist leicht zu sehen, dass da eine Frau die Finger im Spiel hatte. Irgendwie kann Z. echt fast alles!

Merkel mögen müssen

Für einige Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag steht heute eine Gewissensprüfung auf dem Programm: Merkel lässt sich als Fraktionsvorsitzende wiederwählen.

Beim letzten Mal mochten sie noch 92%.

Diesmal sollten es mindestens genausoviele sein, besser noch mehr. In Wirklichkeit werden sicher einige mehr als die 8% beim letzten Mal der Ansicht sein, "die kanz nicht", die hat den Wahlkampf und die Wahl verbockt, die wollen wir da nicht mehr haben. Das sind sicherlich auch Leute, die nach wie vor hinter den Inhalten der Partei stehen, die sich aber nicht von Angela Merkel vertreten lassen wollen. Nicht im Bundestag und wahrscheinlich erst recht nicht als Kanzlerin im In- und Ausland.

Wenn Merkel aber nicht den nötigen Rückhalt hat, muss sie gehen, und ein Wechsel der Fraktionsführung und ein neuer Kanzlerkandidat ist bestimmt im Moment nicht gerade hilfreich bei den Koalitionsverhandlungen.

Was also machen die Damen und Herren Abgeordneten? Stimmen sie ehrlich ab und hauen Merkel raus oder beißen sie die Zähne zusammen, geben Ihre Authenizität auf und bücken sich zugunsten der Fraktionsdisziplin und der Aussicht auf Macht und Geld?

Blöde Momente im Leben von Politikern.

Bockbierbowle

- eine frage der richtigen mischung -

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